„Dieses Camp ist genau das, was unsere Gesellschaft jetzt braucht!“, freut sich Stefan Klett, Präsident vom Landessportbund. In diesem Jahr fand zum 16. Mal das Integrative Segelflug-Jugendcamp am Flugplatz Aachen-Merzbrück statt. Anfang August gibt es das 11. Integrative Segel-Jugendcamp in Woffelsbach am Rursee. Insgesamt haben schon mehr als 1500 Jugendliche mit und ohne Handicap von den grenzüberschreitenden Projekten profitiert. Beim Camp in Merzbrück konnte sich Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier jetzt davon überzeugen, wie viele fröhliche, junge Menschen den abstrakten Begriffen „Inklusion und Integration“ ein sympathisches Gesicht geben.

„In diesen Zeiten ist das Camp besonders wertvoll, denn hier können die jungen Leute miteinander ein Stück Normalität erleben. Die breite Unterstützung der Kommunen und Institutionen ist mehr als gerechtfertigt und wichtig. Das positive Echo für Initiatorin und „Finanzierungsfuchs“ Uschi Brammertz zeigt sich in der großen Anzahl der anwesenden Vertreter aus der Politik“, betonte Dr. Tim Grüttemeier. Nach dem tollen Camp seien die akuten Probleme der aktuellen Krisen für die Kinder noch immer da. Pädagogische und psychosoziale Betreuung seien auch weiterhin notwendig. „Wir müssen da genau hinschauen! Dieses Camp leistet einen Beitrag dazu! Deshalb geben wir gerne unsere Zusage zur Unterstützung für die 17. Auflage“, erklärte Grüttemeier.

Die Geschäftsführerin vom Verein zur Förderung von Integrativen Jugendcamps e.V., Uschi Brammertz, höchstpersönlich fuhr rund 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den vom Hochwasser betroffenen Gebieten am vergangenen Freitag zum Camp. „Am ersten Tag waren mittags erst die Hälfte der 60 Angemeldeten da. Bis 19 Uhr konnte ich dann alle Kinder und Jugendliche über Umwege aus den teils schwierig erreichbaren Orten abholen, erschöpft, aber glücklich“, erzählte Brammertz.

Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Camps sind besonders froh über die Abwechslung, die der fünftägige Aufenthalt im Zeltlager ihnen bietet. „Hier haben sie endlich mal wieder ein wenig Spaß und können die ganzen Sorgen kurze Zeit vergessen“, betont Brammertz.

Das Camp ist übrigens nicht nur integrativ und inklusiv, sondern auch international, denn es sind stets auch Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Belgien und den Niederlanden dabei. Mit der Aachener Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen und Roger Nießen, Bürgermeister von Würselen, war sich Grüttemeier schnell einig: Jugend ist die beste Investition! Sogar zwei neu zugewanderte Jugendliche au Afrika, die über London nach Aachen geflüchtet waren, konnten teilnehmen. Sprachbarrieren werden von den jungen Leuten mit Leichtigkeit gemeistert. Ebenso wie die jungen Menschen mit verschiedenen Behinderungen im Camp liebevolle Normalität erfahren.

Für Uschi Brammertz ist das Lächeln in den Augen aller beim Grillabend zum Abschluss jede Mühe wert. Bei einer kleinen Podiumsdiskussion erklärte Moderator Martin Herzog, unter welch besonderen Umständen das diesjährige Camp steht: „Wir haben es mit gleich zwei Krisen zu tun – zur Corona-Pandemie kam ganz kurz vorher noch die Hochwasserkatastrophe. Das hat dieses Camp so besonders gemacht.“

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