Das „Fest der Toten“ ist Halloween auf die mexikanische Art

Der „Día de los muertos“ ist für die Mexikaner ein Fest voller Lebensfreude und Farbenpracht. Während wir in Deutschland um das bevorstehende Allerheiligenwochenende herum Grabschmuck für unsere Lieben auf den Friedhof bringen, werden in Mexiko knallbunte Altäre auf den Straßen für die Verstorbenen aufgebaut. Darauf stehen die berühmten bunten Schädeln aus Zucker oder Keramik, das Lieblingsessen und -trinken des Verstorbenen, Kerzen und natürlich ein Bild des Angehörigen, an den an diesem Tag gedacht wird.

Seit zehn Jahren feiert die Gruppe MeXas im Humboldt-Haus der RWTH Aachen aus diesem Anlass ein Fest. Bis zu 200 Gäste erleben normalerweise den Aufbau des prächtigen Altars, machen beim Kostümwettbewerb mit, essen, trinken und tanzen. Aufgrund der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie haben sich die Organisatoren entschieden, den Festtag in diesem Jahr digital zu begehen. Im Vorfeld gab es deshalb eine Aufzeichnung des Dia de los muertos von MeXas, die unter https://fb.me/e/2bJBnWvRz zu sehen ist.

Mit dabei war Cecilia Quijada, in und um Aachen bekannt durch die tollen Auftritte in farbenprächtigen Kostümen mit mexikanischer Folklore.

Vor Ort gab es ein sehr gut durchdachtes Hygienekonzept. Ehrengast war die neue Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen. Sie betonte, wie wichtig es ist solche Traditionen zu pflegen und gerade in Zeiten der Corona-Pandemie ein positives Zeichen zu setzen. Die mexikanische Tradition nämlich verbindet Leben und Tod und ist ein lebensfroher Umgang mit dem Gedenken an die lieben Verstorbenen. Das „Pan de Muerto“, ein speziell gebackenes Brot, Tacos Chilaquiles und Mole, ein Chili-Gericht mit Schokolade und Huhn, begeisterten die coronabedingt handverlesenen Gäste.

Die Partys rund um Halloween im Studentenviertel an der Pontstraße werden in diesem Jahr kurz vor dem Lockdown-Light eingedämmt. Spätestens um 23 Uhr ist Sperrstunde und das Ordnungsamt kontrolliert die Einhaltung der geltenden Vorschriften.

Der Halloween-Brauch, der ursprünglich aus den USA kommt, ist mittlerweile in Deutschland weitverbreitet. Am Abend des 31. Oktober wimmelt es auf den Straßen, auf privaten Feten und in den Ausgehmeilen normalerweise von gruseligen Gestalten wie Sensenmännern, Zombies oder Skeletten.

Aber: Auf liebgewonnene Halloween-Bräuche muss in diesem Jahr leider verzichtet werden. Das heißt, die Krisenstäbe weisen ausdrücklich darauf hin, dass Feierlichkeiten aber auch das beliebte „Süßigkeiten-Sammeln“ der Kinder an den Türen in diesem Jahr unterbleiben soll. Süßes oder Saures gibt es also im Idealfall nur daheim. Kinder und Jugendliche, die sonst gerne um die Häuser ziehen und um Süßigkeiten bitten, sollten sich stattdessen im familiären Umfeld betätigen. Auch wenn die neuen Maßnahmen im Rahmen des Lockdown-Light erst ab Montag, 2. November, gelten, ist Zurückhaltung angesagt. Alternativen sind Kürbisschnitzen, Kostüme, Gruselfilme und der Verzehr von ausgefallenen Süßigkeiten im eigenen Haushalt. Und eines ist sicher: Zu Hause im kleinen Kreis macht das Verkleiden und Naschen auch Spaß.

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