Der Sänger, Songwriter und Entertainer Oliver Schmitt und Judith Plettenberg sind die Preisträger der Gesellschaft für soziales und bürgerschaftliches Engagement in der Region Aachen e. V. im Jahr 2022.

Die besondere Preisverleihung findet alljährlich im Rahmen eines Festaktes im Krönungssaal des Rathauses zu Aachen statt! Seit Anbeginn im Jahre 2007 steht sie unter der Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters der Stadt Aachen. Die Räumlichkeiten des historischen Rathauses bieten eine angenehme und authentische Atmosphäre, um die Preisträger entsprechend zu würdigen. Im Kreis der Sponsoren und Förderer findet vorab ein Empfang im Weißen Saal statt.

Mit Oliver Schmitt ehrt Aachen Sozial e. V. einen Preisträger, der mit einem ganzen Team, über die Grenzen der Stadt hinaus, bundesweit auf sich aufmerksam gemacht hat. „Zusammen“ ist eine Initiative der Feuerwehren, der Stadt, der StädteRegion und Polizei Aachen, die vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie und dem plötzlichen Lockdown unseres normalen Lebens entstand.

Es ist ein Projekt mit Herz – und fürs Herz – jedoch mit ernstem Auslöser, denn Corona schickte uns alle in die Isolation. Vor allem alleinlebende und ältere Menschen, so wussten die Verantwortlichen, erkranken und sterben im schlimmsten Fall unbemerkt. Jürgen Wolff, Leiter der Aachener Feuerwehr, hatte die Idee zu diesem Projekt, bei dem letztendlich jeden Abend, gesungen von Kriminalhauptkommissar Oliver Schmitt, abgespielt von den Lautsprecherwagen der Feuerwehr, der bekannte Udo Jürgens-Song „Immer wieder geht die Sonne auf“ in der gesamten Städteregion erklang und die Menschen bis in die kleinsten Dörfer, tief berührt, an die Fenster und Türen holte.


Nachwuchspreisträgerin ist Kinder-Expertin im Trauerprojekt „Diesseits“

Nachwuchspreisträgerin 2022 ist Judith Plettenberg, die Kinder-Expertin im Trauerprojekt „Diesseits“. Das Thema Sterben, Tod und Trauer ist in unserer Gesellschaft immer noch ein großes Tabu. Der Tod wird aus dem persönlichen, familiären und gesellschaftlichen Leben ausgegrenzt.
Kindern gegenüber reagieren Umwelt und auch Eltern oft mit Sprachlosigkeit, Unsicherheit und Hilflosigkeit. Das Sterben, der Tod und die Trauer spielen sich nicht im öffentlichen Raum ab. Den Kindern soll Kummer und Leid erspart bleiben. Damit wird das Tabu noch mächtiger.

Selten können Kinder sich von einem Verstorbenen verabschieden. Selbst von Beerdigungen sind sie oft ausgeschlossen. In ihrem Kopf entsteht ein diffuses Bild vom Tod. Ein Thema, dem die Erwachsenen ausweichen und Fragen und Ängste bei den Kindern hinterlassen. Dadurch bleibt den Kindern ein selbstverständlicher, natürlicher Umgang mit Tod und Sterben häufig versperrt. Die Erlebnisse rund um den Verlust eines geliebten Menschen und die verschiedenen, häufig wechselnden Gefühle der Trauer erzeugen oftmals ein Gefühl der Hilflosigkeit bei betroffenen Kindern, Jugendlichen und deren Angehörigen. Hier setzt das Trauerprojekt „Diesseits“ an.

Der Preis Aachen Sozial wird jährlich verliehen. 2017 wurde zudem erstmals ein Nachwuchspreis vergeben. Über die Preisverleihung wird im Vorfeld und im Nachhinein ausführlich in den Medien berichtet. Dies gibt den Preisträgern die Möglichkeit, ihre Projekte und ihr soziales Engagement allgemein bekannt zu machen. Der Preis ist seit der ersten Stunde mit 5.000 Euro dotiert. Der Nachwuchspreis ist mit 2.000 Euro ausgelobt. Die Preisgelder kommen gemeinnützigen Projekten zugute.

Preisträgerinnen und Preisträger sind bislang: Martin Lücker (2007), Toni Jansen (2008), Meino Heyen (2009), Joachim Neßeler (2010), Michael Nobis (2011), Georg Quadflieg (2012), Wolfgang „Tim“ Hammer (2013), Tom Hirtz (2014), Stefan Küpper (2015), Margit Kohl-Woitschik und Gisela Kohl-Vogel (2016), Boris Bongers (2017), Jochen Geupel (2018), Alice und Eduard Brammertz (2019), Heike Heinen (2020).

Vorsitzende Gabriele Mohné stellte die beiden neuen Preisträger 2022 im Polizeipräsidium vor. Der Ort war wohl gewählt. Mit Oliver Schmitt steht ein waschechter Kriminalbeamter auf dem Schild des angesehenen Preises, dessen Vergabe wegen Corona im Vorjahr ausfiel und nun am 8. Juni im Rathaus stattfindet.

Preisträger Oliver Schmitt unterhielt das Publikum

Fotos © Andreas Schmitter/Aachen Sozial