Bundesverdienstkreuz für Aachener Kunstkenner Professor Dr. Fritz Rohde

Der Aachener Professor Dr. Fritz G. Rohde ist jetzt mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden. Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen würdigte mit der Ehrung im Weißen Saal des Aachener Rathauses die jahrzehntelange ehrenamtliche Arbeit des 85-Jährigen für Kunst und Kultur in der Euregio.

Rohde habe es geschafft, Räume ausfindig zu machen und diese für Kunst und Kultur zu erobern. Seit 2007 ist er ehrenamtlich erster Vorsitzender im „Forum für Kunst und Kultur Herzogenrath in der Euregio e.V.“. In den ehemaligen Wartesälen des Eurode Bahnhofs hat Rohde einen Anziehungspunkt für besonders hochkarätige Kunst geschaffen.

Rohde hat aufgrund seines langjährigen Engagements im kulturellen Bereich auszeichnungswürdige Verdienste erworben. Er ist verheiratet und Vater von drei Kindern. Er studierte von 1955 bis 1958 im Rahmen eines Parallelstudiums Malerei und Skulptur an der Werkkunstschule Braunschweig. Von 1957 bis 1963 absolvierte er das Studium der Architektur und des Bauingenieurwesens an der Technischen Universität Braunschweig. Danach war er beruflich an verschiedenen Projekten der Entwicklungshilfe beteiligt. 1973 wurde Rohde an die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (RWTH) berufen, wo er das Fach Wasser-Energie-Wirtschaft lehrte; zudem beteiligte er sich als Hochschul-Gutachter weiterhin an Entwicklungsprojekten auf der ganzen Welt.

Außerdem hat er zwischen 1973 und 2001 bei internationalen Konferenzen der UNO beziehungsweise der UNESCO zum Thema Energieversorgung teilgenommen. Darüber hinaus war er als Förderer von Auslandskontakten der RWTH aktiv. Im Jahr 2000 wurde er emeritiert. Bereits während seiner Lehrtätigkeit an der RWTH nahm Rohde seine künstlerischen Tätigkeiten als Maler und Bildhauer wieder auf. 1997 präsentierte er seine erste Einzelausstellung „Skulpturen + Malerei“ in der Dresdner Bank in Aachen. Seitdem erfolgten weitere Einzel- und Gruppenausstellungen. Nach seiner Emeritierung hat er sich voll und ganz der Kunst verschrieben, aber nicht nur als Schaffender, sondern vor allem als Förderer.

Von 2003 bis 2010 war ehrenamtlich erster Vorsitzender im „Bundesverband Bildender Künstler Aachen/Euregio e.V.“ (BBK Aachen), einem Verein mit zurzeit 160 Mitgliedern, der die Interessen der Künstlerinnen und-Künstler gegenüber dem Bund vertritt.

In dieser Zeit hat er mit viel Engagement und Verantwortung die Aufgaben des Verbands wahrgenommen. Sein Sachverstand und sein zielorientiertes Handeln waren in diesen Jahren Basis einer erfolgreichen Verbandsführung. So hat er wesentlich zur regionalen und überregionalen Vernetzung der Künstlerschaft beigetragen.

Rohde hat es geschafft, Räume ausfindig zu machen und diese für Kunst und Kultur zu erobern. Seit 2007 ist er ehrenamtlich erster Vorsitzender im „Forum für Kunst und Kultur Herzogenrath in der Euregio e.V.“. Der Verein mit 120 Mitgliedern hat sich die Förderung, Erforschung und öffentliche Präsentation von Kunst und Kultur zur Aufgabe gemacht. Regionale und überregionale Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts stehen dabei im Vordergrund. Unter der Trägerschaft des Vereins hat sich 2007 das Kunsthaus „EURODE BAHNHOF“ in Herzogenrath (ehemalige Wartesäle des Bahnhofs Herzogenrath) entwickelt, dessen Leiter Rohde ist. Hier hat er inzwischen mehr als 100 Ausstellungen kuratiert. Auf diese Weise unterstützt er die Tätigkeit vieler aktiver Künstler und Künstlerinnen und macht sie einer größeren Öffentlichkeit bekannt. Das Kunstbaus hat sich zu einem wichtigen regionalen Kulturzentrum als Plattform für Kunst und Künstler aus der Euregio entwickelt. Viel Beachtung fand insbesondere die Auslobung von neuen Kunstpreisen, wie zum Beispiel der für Belgien, die Niederlande und Nordrhein-Westfalen international ausgeschriebene EURODE Kunstpreis.

2010 war Rohde Initiator des Fördervereins „Kulturwerk des BBK Aachen e.V.“ und 2011 Gründungsmitglied des Vereins. Der Verein dient der kulturellen Bildung durch Stärkung des öffentlichen Verständnisses für aktuelle Kunst und Förderung von Künstlern auf dem Gebiet der bildenden Kunst. Seit 2014 fungiert er auf Bitten des Vereins hin trotz seines hohen Alters als Beiratsmitglied. Während seiner Tätigkeit in den Kunstvereinen baute Rohde diese mit einem hervorragenden Ruf auf und macht sie auch so für namhafte Künstlerinnen und Künstler attraktiv, die er in die Region zieht. Bei all seinen Aktivitäten, wozu auch YouTube-Filme und öffentliche Vorträge zu Themen von Kunst und Wissenschaft gehören, rückt sich Rohde nie.in den Vordergrund, ist ohne jede Eitelkeit, in seinem Wirken uneigennützig und am Allgemeinwohl orientiert.

Am Sonntag, 11. Juli 2021, um 12 Uhr findet nach der langen Lockdown-Pause endlich wieder eine Vernissage im Forum für Kunst und Kultur Herzogenrath in der Euregio e.V. statt. Die Ausstellung „Nice to meet you“ mit Werken von Johanna Broich und Alice Eikelpoth wird vonErich Lantin vom Forum für Kunst und Kultur eröffnet. Es gibt eine Einführung vom Aachener Kunsthistoriker Dr. Josef Gülpers.

Informationen zum Forum für Kunst und Kultur Herzogenrath in der Euregio e.V. gibt es unter www.forum-herzogenrath.eu.

Foto © TOP AACHEN