Christian Lindner ist neuer Ritter des Ordens WIDER DEN TIERISCHEN ERNST. Kurz nach seinem 35. Geburtstag eroberte der FDP-Parteivorsitzende mit einem fulminanten Auftritt das närrische Aachener Volk, nachdem er zuvor die Insignien als 64. und jüngster Ordensritter des Aachener Karnevalsvereins gegr. 1859 e.V. (AKV) entgegen genommen hatte.

Mit seiner komplett in Versform vorgetragen Ritterrede krönte Lindner einen rundum jecken Abend voller Show, Musik, Tanz und vielen politischen Breitseiten.


Die gab es auch von seinem Laudator, der mit Blick auf Rente und Vorratsdatenspeicherung kein gutes Haar an der Großen Koalition ließ. Doch, so ließ  Cem Özdemir erkennen, auch er fühlte sich von einer Breitseite getroffen– nämlich durch den AKV: Schön sei´s gewesen, im letzten Jahr, so der Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen und Lindners Vorgänger als Ordensritter, doch habe er zunächst ohne Ergebnis nach dem Haken gesucht: „Dann kam er aber, der Name des neuen Ordensträgers. Da war er dann doch, der Haken, ein gelb-blauer Kinnhaken!“

Die Haken, die Comedian Ingo Appelt schlug, trafen nur einen – bedauernswerten – Menschentypus: den Mann. Der „Frauenbeauftragte“ des AKV erklärte mit Genuss das Männersterben in der Politik: „Neben einer Frau sieht jeder Mann aus wie Rainer Brüderle.“ Appelt – zum ersten Mal auf der AKV-Bühne – war genauso ein Volltreffer wie Ingolf Lück als Kaiser Karl und Guido Cantz, der im knallroten Anzug genau wusste, warum die AKV-Regie, Cem Özdemir ausgerechnet auf einen FDP-Mann die Laudatio halten zu lassen, nur konsequent war: „Die Grünen haben sich ja schon immer für aussterbende Lebensformen eingesetzt.“

Tolle Stimmung im restlos ausverkauften Eurogress.

Der politisch jecke Abend mit ganz viel Öcher Flair war da schon längst auf einem seiner vielen Höhepunkte. Gekonnt anmoderiert vom „Öcher Dreigestirn“  – Tagesschausprecher Jens Riewa, AKV-Präsident Dr. Werner Pfeil und Vize Rolf Gerrards – trugen dazu neben Hastenraths Will aus dem Selfkant auch die starken Aachener Kräfte bei: Die 14-jährige Laura Lennartz und Jupp Ebert („Das ist Aachen“), Josef, Jupp und Jüppchen mit Lauras Vater Ägid Lennartz, die Prinzengarden von Prinz Bernd I. und Märchenprinz Paul II., die gemeinsam mit ihren Gefolgen ihre Liebe für „Schwarz-Gelb“, die Farben der Stadt intonierten, die 4 Amigos und die Kinder der Domsingschule als Zentis-Preisträger, Lennet Kann alias Dirk von Pezold mit Capella á Capella, Inga Dahlen und Marco Schmitz, die den Lambertz-Ehrenpreis als bestes Aachener Tanzpaar erhielten, Gülsen Gül und Rolf Gerrards mit einer deutsch-türkischen Hommage an die Heimatstadt Aix la Chapelle, die Tanzgruppe von Prinz Bernd I. und Dr. Kurt Christ mit dem furiosen Konfetti-Finale – sie alle brachten eine anständige und feurige Portion Lokalkolorit in die grandiose Sitzung.


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