„Lecker ablachen“ konnte das Publikum am 20. Juni 2020 mit dem Sitzungspräsidenten. Und nicht nur für die 85 Gäste war der restlos ausverkaufte kabarettistische Abend ein Highlight. Für Volker Weininger war dieses Gastspiel so besonders, da es sein Comeback nach Corona war. „Mein letzter Auftritt vor Publikum fand am 4. März genau hier im Talbahnhof statt und dann musste ich meine gerade gestartete Tour unterbrechen. Der heutige Abend ist ein positives Signal“, freute sich der sichtlich bewegte Sitzungspräsident nach seiner langen Zugabe.

Toll organisiert wurde der Abend vom Talbahnhof Team rund um da Ehepaar Agnes und Walter Danz. Für die Gäste, platziert an auf Abstand gestellten und mit Plexiglasschutz versehenen Tischen war es schön, einmal wieder so richtig ablachen zu können. Lecker war es auch und das Drei-Gang-Menü rundete den unterhaltsamen Abend perfekt ab. Nach einer Spargelcremesuppe gab es ein klassisches Wiener Schnitzel, die Leibspeise des Sitzungspräsidenten. „Dazu schmeckt natürlich ein kühles Kölsch oder auch ein grüner Veltliner!“, meinte Weininger fachmännisch.

Überhaupt stellte er gleich zu Beginn klar: „Virologen habe heute einmal Pause!“ und betonte noch dazu, dass er ein ausgewiesener Bierologe sei. „Ich esse selbst gar nicht so viel. Sieben Bier ersetzen eine Mahlzeit, sage ich ja immer. Ich nehme noch ein achtes dazu – schließlich will ich ja auch was trinken“, parlierte Weininger munter drauf los. Zum Dessert servierte das Talbahnhof-Team noch eine köstliche Crème brûlée.
„Es ist schön, dass wir alle wieder etwas Ablenkung haben nach den harten Zeiten, Die Kneipen haben wieder geöffnet und die Kultur blüht wieder auf“, betonte Weininger, dass auch die (Kneipen-)Kultur systemrelevant ist.

Nähkästchen des Vereinslebens

Das „Best Of“ des Sitzungspräsidenten zeigte, was er alles drauf hat. Unnachahmlich ist sein Talent, leicht „angesäuselt“ hinter die Kulissen des Vereinslebens und insbesondere auch des Karnevals zu entführen. Mit viel Humor schaut er dem kleinen Mann von nebenan über die Schulter. In der Karnevalshochburg Eschweiler kamen seine Anekdoten aus dem Vereinsleben natürlich super an. Wenn Weininger aus dem Nähkästchen plaudert, was auf einer Herrensitzung so abgeht wenn der Junggesellenverein so richtig loslegt oder, wie er das „Fegefeuer des Frohsinns“ bei den „Fidelen Veganern“ erlebte, da bleibt kein Auge trocken vor Lachen. Nicht minder unterhaltsam sind die Geschichten von den Touren mit dem Kegelclub und dem Skatclub, denn Weininger ist Vereinsmensch durch und durch und beschränkt sich nicht nur auf die Fünfte Jahreszeit. Keine Frage – auch mit dem Männergesangsverein geht an der Mosel gerne mal die Post ab.

Preisträger des Närrischen Oscars 2020

In der Session ist der Bonner Kabarettist ein gefragter Büttenredner im Sitzungskarneval und bei den großen Fernsehsitzungen wie auch bei der Kürung des Düsseldorfer Prinzenpaars präsent. Bei der Abstimmung zum Närrischen Oscar 2020 gab es denn auch eine große Überraschung für ihn. „Ich bin ausnahmsweise mal richtig sprachlos“, gestand da der Sitzungspräsident, als er zum ersten Mal mit der begehrtesten Trophäe des Rheinlands ausgezeichnet wurde. Alle waren der gleichen Meinung: Den Närrischen Oscar in der Kategorie „Redner“ hat er mehr als verdient. Seit 2012 ist „Der Sitzungspräsident“ im rheinischen Karneval unterwegs. Als Kabarettist hat er seit 2009 mehrere preisgekrönte Programme auf die Bühne gebracht. Daneben arbeitet Volker Weininger auch als Autor, unter anderem für die Stunksitzung.

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