Auch die Karnevalisten in Aachen nehmen sich in der Corona-Pandemie zurück und führen wie bereits angekündigt rund um den 11.11. keine Auftaktveranstaltungen durch – unter dem Motto #diesmalnicht
Daher rufen der FestAusschuss Aachener Karneval (AAK), der Aachener Karnevalsverein, der Arbeitsausschuss Aachener Kinderkarneval, die Stadt Aachen und die Städteregion Aachen die Jecken auf, am 11.11. nicht öffentlich zu feiern, sondern sich zu Hause schöne karnevalistische Momente zu bereiten. An Aachens Tor zur Welt gaben sich die Spitzen aus Verwaltung und Fastelovvend ein Stelldichein. Angesichts der Corona-Pandemie sind alle öffentlichen Feierlichkeiten abgesagt und auch privat sind Partys zur Sessionseröffnung verboten.

AAK-Präsident Frank Prömpeler und Michael Ziemons, Gesundheitsdezernent der Städteregion, riefen dazu auf, Vorsicht walten zu lassen und auch im eigenen Heim auf Partys zu verzichten. „Wir halten uns an die Regeln, denn die Gesundheit aller Menschen hat absoluten Vorrang. Wir können nur hoffen, dass alle so vernünftig sind“, betonte der designierte Aachener Prinz Guido Bettenhausen mit einem weinenden Auge. Natürlich hätte er lieber mit seinem Hofstaat auf der Bühne gestanden und sich den jubelnden den Närrinnen und Narren mit seinem Prinzenlied vorgestellt. Aber in der kommenden Session soll alles nachgeholt und einfach doppelt so fröhlich gefeiert werden. Bis dahin geht es vor allem digital weiter.

Das mit Spannung erwartete Prinzenlied etwa wird am 11.11. auf allen Kanälen veröffentlicht. Natürlich dreht sich auch dieser neue Gassenhauer ein Stück weit um den Corona-Virus. Wer dem Virus Carneval verfallen ist, findet viele Möglichkeiten, Musik, Videos und Berichte zu konsumieren und allein, mit der Familie beziehungsweise dem eigenen Haushalt „jeck op der Couch“ zu sein – denn gute Laune ist erlaubt und soll mit den digitalen Angeboten gefördert werden!

Pünktlich am Morgen des 11.11. startet unter www.radio-alaaf.de erstmals das 24/7 Internetradio des AAK mit aktuellen Öcher Fastelovvendhits, Podcasts, Liveberichten und Interviews.
Karnevalsmusik für den 11.11. wurde bereits mit der 6. Motto-CD des AAK veröffentlicht. „Än ömmer wier jeäht met os et Sönnche op“ – so heißt das Mottolied der Karnevalssession 2021. Das vom designierten Märchenprinz Phil I. & Hofstaat intonierte Lied drückt aus, was alle Karnevalsfreunde sich derzeit wünschen. Von Corona ausgebremst, soll nach der Pandemie alles nachgeholt und wieder fröhlich miteinander gefeiert werden.

Neben dem Mottolied nach einem großen Hit der Kölner Gruppe Brings gibt es 20 Titel quer durch die Aachener Fastelovvends-Szene. Urgesteine, Tollitäten und Nachwuchstalente machen deutlich „Das ist Aachener Karneval“ mit viel „Öcher Tamtam“. Der Prinzengardemarsch „Hurra tsching bumm“ ist anlässlich des 111-jährigen Jubiläums der Prinzengarde der Stadt Aachen ebenso dabei wie „Garde muss sein“ vom designierten Prinz Guido I. & Hofstaat. Der singende Figaro Hans Montag schmettert „Hurra, wir leben noch“ mit aktuellem Text. Und auch die Oecher Stadtmusikanten trotzen Corona mit „Ejal wat ouch könt“ und Mr. Konfetti Kurt Christ präsentiert sein neues Lied „Stünd‘ ich an der Himmelstür“.

Viele Öcher machen digital mit. Unter anderem geht auch die Tropigarde online und der Hofstaat von Ex-Prinz Martin Speicher trifft sich mit feierlustigen Jecken in einer Videokonferenz.

Auch der Bund Deutscher Karneval (BDK) will zumindest für ein bisschen jecke Stimmung in den eigenen vier Wänden sorgen. „Wir wollen auch in diesen Zeiten präsent sein und die Freude in die Wohnzimmer bringen und laden bundesweit zur ersten digitalen Eröffnung einer Karnevalssession ein“, betonte BDK-Präsident Klaus-Ludwig Fess im saarländischen Bexbach. Das sei aber kein Aufruf zum Partymachen. „Die Leute sollten zu Hause bleiben und nicht rausgehen. Karneval, wie wir ihn in den letzten Jahren erlebt haben, wird es in allen 16 Bundesländern so nicht geben“, betonte Fess.

Im Livestream, der ab 10.45 Uhr unter anderem über die Seite www.karnevaldeutschland.de zu sehen ist, wird ein buntes Programm geboten. Unter anderem wird das Musikvideo „Die längste Polonaise auf der Welt“ mit 1,50 Meter Abstand präsentiert. Der BDK zählt bundesweit rund 2,6 Millionen Mitglieder in mehr als 5300 Vereinen und Zünften.

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