Das Archivale des Monats März 2021 zeigt die Einladung des Domkapitels an den Oberbürgermeister der Stadt Aachen, Dr. Wilhelm Rombach, zu den Feierlichkeiten anlässlich der Inthronisation von Bischof Joseph Vogt am 25. März 1931 „in der Kathedrale zu Aachen“. Aachen war bis in das 19. Jahrhundert hinein kein Bischofssitz. Als die Stadt 1792/94 bis1814 als „bonne ville“ Teil Frankreichs war, richtete Napoléon erstmals ein Bistum Aachen ein. Nach dem Ende der französischen Herrschaft bestimmte eine päpstliche Bulle vom 16. Juli 1821 de jure die Auflösung des Bistums. Es sollte mehr als 109 Jahre dauern, bis das heutige Bistum am 13. August 1930 durch die päpstliche Bulle „Pastoralis officii nostri“ errichtet wurde. Joseph Vogt, der erste Bischof des neuen Aachener Bistums, war vor seiner Berufung Dompropst in Köln.
Das Aachener Stadtarchiv zeigt aus seinen Magazinen regelmäßig interessante Stücke als Archivale des Monats. Das Stück mit einem kurzen Begleittext wird in einem Schaukasten im Foyer des Stadtarchivs am Reichsweg sowie digital auf der Homepage des Archivs präsentiert. Das Archivale des Monats März 2021 zeigt die Einladung des Domkapitels an den Oberbürgermeister der Stadt Aachen, Dr. Wilhelm Rombach, zu den Feierlichkeiten anlässlich der Inthronisation von Bischof Joseph Vogt am 25. März 1931 „in der Kathedrale zu Aachen“.
Aachen war bis in das 19. Jahrhundert kein Bischofssitz
Aachen hat zwar mit dem Dom eine der bedeutendsten Wallfahrtsstätten der katholischen Welt, war aber bis in das 19. Jahrhundert hinein kein Bischofssitz. Als Aachen 1792/94 bis1814 als „bonne ville“ Teil Frankreichs war, richtete Napoléon erstmals ein Bistum Aachen ein, das Teile des Erzbistums Köln sowie der Bistümer Lüttich, Utrecht, Roermond und Mainz erhielt. Erster Aachener Bischof wurde Marc-Antoine Bardolet. Nach dem Ende der französischen Herrschaft bestimmte eine päpstliche Bulle vom 16. Juli 1821 de jure die Auflösung des Bistums Aachen.
Joseph Vogt wird erster Bischof des neuen Bistums Aachen
Es sollte mehr als 109 Jahre dauern, bis das heutige Bistum Aachen am 13. August 1930 durch die päpstliche Bulle „Pastoralis officii nostri“ errichtet wurde. Grundlage hierfür war das so genannte Preußenkonkordat, ein Staatskirchenvertrag zwischen Preußen und dem Heiligen Stuhl vom 14. Juni 1929, der unter anderem die Bildung des Bistums Aachen beinhaltete. Das neue Bistum erhielt seine Gebiete vom Erzbistum Köln. Am 25. März 1931 wurde Joseph Vogt zum ersten Bischof des neuen Bistums Aachen geweiht. Vogt, geboren am 8. September 1865 in Schmidt bei Nideggen, konnte auf eine lange Laufbahn in den Diensten der katholischen Kirche zurückblicken. Vor seiner Berufung zum Aachener Bischof war er Dompropst in Köln.
Vogts Berufung galt als Überraschung
Joseph Vogt brachte beim Amtsantritt als Bischof mit seinen 65 Jahren viel Erfahrung in Leitungsaufgaben mit; in Köln stand er sowohl fachlich als auch menschlich in hohem Ansehen. Dennoch galt seine Berufung als Überraschung – zum einen wegen seines Alters und eines chronischen Leidens, zum anderen, weil er sich als Vertreter des Kölner Erzbistums klar gegen die Bildung eines Aachener Bistums mit Teilen des Kölner Sprengels positioniert hatte. Erwartet worden war eigentlich die Berufung des Aacheners Hermann Josef Sträter, der bereits seit 1922 im Rang eines Weihbischofs für das Erzbistum Köln die Region Aachen betreute. Vogt machte Sträter – beide waren befreundet – zu seinem Generalvikar.
Vogts Inthronisation in Aachen erfolgte am 25. März 1931, sechs Tage zuvor war er in Köln zum Bischof geweiht worden. Sein Leitspruch lautete „Caritas urget – Die Liebe drängt“. Auf Bischof Vogt geht der Aufbau des Aachener Priesterseminars zurück. Er war der erste Aachener Bischof im Nationalsozialismus. Er starb am 5. Oktober 1937, von Krankheit schwer gezeichnet, in Monschau.
Das Archivale des Monats zeigt die Einladung des Domkapitels an den Oberbürgermeister der Stadt Aachen, Dr. Wilhelm Rombach, zu den Feierlichkeiten anlässlich der Inthronisation von Bischof Joseph Vogt am 25. März 1931 „in der Kathedrale zu Aachen“.
Quelle: Stadtarchiv, Oberbürgermeisterregistratur 81-9, fol. 117