Wer Kultur und Natur grenzüberschreitend und mit allen Sinnen erfassen möchte, ist auf der Grenzkunstroute021 genau richtig unterwegs. Hier kann man grenzüberschreitende Kunst-Erlebnisse und neue Eindrücke der Heimat inmitten von Vogelzwitschern und Blätterrauschen erleben.

Bereits zum vierten Mal lädt der Kunst- und Kulturverein KuKuK an der Grenze internationale Künstlerinnen und Künstler zur Grenzkunstroute ein. Die Freilichtausstellung umfasst 17 Kunst-Stationen im Grenzwald, verteilt auf einem drei Kilometer langen Rundweg. Die künstlerischen Ausdrucksformen bewegen sich zwischen Environmental Art, Installationen, Skulpturen und Fotografien – im Spannungsfeld zwischen zart beobachtend und wuchtiger Behauptung. Ihre Gestaltung spielt mit der umgebenden Natur, mit Wind, Geräuschen oder Temperatur sowie mit der Bewegung und der Wahrnehmung der Besuchenden. Den besonderen Reiz von „Heimat – fragil“ macht die Verbindung von Kunst, Natur und dem Thema aus. Die Besucherinnen und Besucher sind eingeladen, auf eigene Faust auf Entdeckungstour zu gehen.


„Heimat endet nicht an der Grenze von Nationalstaaten, das wissen und erleben die Menschen in Ost-Belgien und im Aachener Raum seit Jahrzehnten. Nachdem in den 1990-er Jahren die Zollkontrollen wegfielen, hat sich der ohnehin rege grenzüberschreitende Austausch in der Region noch einmal verstärkt. Dass ein belgisch-deutscher Verein inzwischen die ehemaligen Zollstationen in Besitz genommen und dort einen lebendigen kulturellen Treffpunkt etabliert hat, zeigt einmal mehr: Trennung war gestern, das Miteinander prägt die Gegenwart und die Zukunft“, erklärt Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen.


Das gemeinsame Projekt stehe zugleich für das Zusammenwachsen in einem friedlichen Europa. Mit der nun schon vierten Ausgabe der „Grenzkunstroute“ werden die Bürgerinnen und Bürger der Region und auch Besucherinnen und Besucher aus der Ferne eingeladen, die positive „Grenzerfahrung“ rund um den ehemaligen Kontrollpunkt zu teilen. Ob Tanz und Theater, Konzert und Lesung oder Ausstellung und Diskussionen – alle Kultursparten sind dabei und beleuchten von Juni bis Oktober das Thema Heimat aus unterschiedlichen Perspektiven. Und mit Angeboten für Kinder und Jugendliche wird auch die junge Generation in das grenzüberschreitende Miteinander einbezogen.
Die „Grenzkunstroute“ wird vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert, weil sie die Menschen in der Region über das gemeinsame Kulturerlebnis noch enger zusammenführt.


Im Mittelpunkt steht wie immer der Parcours mit den Kunst-Stationen im Grenzwald zwischen Deutschland und Belgien. Das Motto des Rundwegs stimmt nachdenklich: „Heimat – fragil“. Für mich ist eines klar. Fragil ist vor allem ein Heimatbegriff, der sich an Nationalismen knüpft. Denn es ist sehr fraglich, ob das individuell wirklich trägt. Wo ist meine Heimat – in Deutschland, in Belgien? Oder einfach da, wo meine Lieben sind und ich mich zu Hause fühle…
Erstmals gibt es eine Waldbühne für Konzerte, Kino und Theater. Eine Fotoausstellung, Führungen, Workshops, Seminare und vieles mehr lassen ein umfangreiches Kunst- und Kulturerlebnis im Sommer entstehen. Das Outdoor-Format hat gerade in Corona-Zeiten gute Chancen.

Bereichert wird das Erlebnis der Grenzkunstroute021 – fragil durch ein umfangreiches Kulturprogramm in und um den KuKuK. Drei Fotoausstellungen im ehemaligen deutschen Zollhaus widmen sich unterschiedlichen Aspekten des Themas „Heimat – fragil“ und regen zu einer intensiven Auseinandersetzung an. Kommen Sie ins Gespräch mit den ausstellenden Fotografen. Auf geführten Spaziergängen werden kunstwissenschaftliche, philosophische und geschichtliche Hintergründe vermittelt. Szenisch vorgetragene „Heimatklänge“ laden zum Lauschen ein und Musik, die Menschen heimatlich verbindet, verführt zum Tanzen. Genuss und Diskussion über Filme, Konzerte und Theateraufführungen sind erwünscht – und vielleicht sogar eine neue „Heimatbeziehung“.


Der Start ist am KuKuK e.V. an der Eupener Straße 420. Informationen unter www.grenzkunstroute.eu.

Foto © TOP AACHEN