Das eigene Wohlbefinden zu stärken, sich an der frischen Luft zu bewegen, das macht Freude. Und: Spaziergänge und sportliche Betätigung fördern die Gesundheit. Mit „Fit im Quartier – Jakobsviertel“ präsentiert der Verein zur Gesundheitsförderung durch Bewegung/Sport und Gesundheitsbildung, „Aachen LoS“ jetzt eine Broschüre mit einfachen, aber effektiven Bewegungsangeboten vor der Haustür. Das Jakobsviertel ist nach Driescher Hof und Burtscheid bereits der dritte Stadtteil, dem eine solche Broschüre gewidmet wird.

„Es ist ein Angebot für alle Mitbewohner des Jakobsviertels, die Bewegung in ihr Leben bringen wollen. Und das ist ohne Hilfsmittel jederzeit vor der eigenen Haustür möglich“, erklärt Birgitt Lahaye-Reiß, zweite Vorsitzende vom Verein „Aachen LoS“. Die Tipps und Vorschläge für die Bewegung zwischen der Aachener Altstadt, dem Westpark und dem Hangeweiher sind natürlich auch als Anregung zur Bewegung in den anderen Stadtteilen zu verstehen. Vereinfachte Liegestütze machen und Treppensteigen kann man schließlich überall… Die ersten beiden Broschüren von „Fit im Quartier“ waren bereits ein Publikumsrenner. Als nächstes folgen Laurensberg und die Aachener Innenstadt. Herzogenrath und Würselen sind in Planung.

Ursprünglich war „Aachen LoS“ der Gesundheitsverein durch Sport und Bewegung e.V. „Hier haben wir den Fokus aus einem ganzheitlichen Verständnis heraus auf Beratung und Information zu den Zusammenhängen Sport/Bewegung und Gesundheit/Seele gelegt. Veranstaltungen wie der „Aachener Frauengesundheitstag“ sind entstanden, Informationsveranstaltungen zum Altern „Pflegen oder Gepflegt werden“ sowie unser Projekt „Fit im Quartier“, erklärt die 1. Vorsitzende, Dr. Alexandra Schlachetzki. In den Quartieren wie zum Beispiel Driescher Hof, Forst, Preuswald, Rothe Erde und Kronenberg wurden mit bestehenden Institutionen zusammen Bewegungs-Gruppen ins Leben gerufen. „Laut dem Motto der Weltgesundheitsorganisation sollte man sich 30 Minuten am Tag bewegen“, betont Schlachetzki.

Noch vor Corona entstand in Zusammenarbeit mit der Aachener Journalistin Nina Krüsmann die erste Broschüre der neuen Reihe „Fit im Quartier“. „Hierdurch erhält der Bewohner eines Stadtteils die Möglichkeit, 30 Minuten Bewegung am Tag in Form einer geführten Route mit Bewegungsvorschlägen einzeln oder in einer Gruppe selbstständig durchzuführen und dabei auch die kulturellen Besonderheiten seiner Umgebung neu zu erleben. Hier kommt der ganzheitliche Gedanke zum Tragen“, erklärt Schlachetzki. In der Zwischenzeit habe sich der Verein mehr zu einem Sportverein mit dem klaren Fokus auf Prävention durch Information und Anleitung entwickelt. Durch die Veränderungen der Lebensumstände in der Corona-Zeit bekommt natürlich auch das Projekt „Fit im Quartier“ einen ganz neuen Aspekt: Mit den Anleitungen in der Broschüre kann man Eigenverantwortung übernehmen und selbst tätig werden – alleine oder in Kleingruppen, draußen und mit genügend Abstand.

Und mit den Hintergrundinformationen zur Historie, Kultur und Vereinswelt kann man nebenbei das Jakobsviertel neu für sich entdecken. Die Broschüre „Fit im Quartier – Jakobsviertel“ ist ein präventives Gesundheitsangebot für alle Mitbewohner eines Stadtteils, die Bewegung in ihr Leben bringen wollen, mobil und möglichst gesund ins hohe Alter gelangen möchten. Das Projekt wurde unterstützt vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW. Die Broschüre wird kostenfrei im Quartier verteilt.

Beispiel für Fitnessübungen mit dem Öcher Schängche und dem Streuengelchen van de Rues.

Hintergrundinformationen: Das Jakobsviertel

Das Jakobsviertel hat viel zu bieten: Nähe zur Innenstadt und fußläufig erreichbare Natur mit dem Westpark und dem Hangeweiher mit dem angrenzenden Freibad. Von der Aachener Altstadt mit dem Dom gelangt man über die Jakobstraße direkt ins Herz des Viertels mit der namensgebenden Pfarr- und Pilgerkirche St. Jakob. Der markante Turm ist der höchste Kirchturm Aachens und bedeutendes Pilgerziel. Kultur und Kirche prägen das Viertel und verleihen ihm individuelles Flair und Charme. Das Brauchtum wird gepflegt in der 100 Jahre bestehenden Stadtpuppenbühne Öcher Schängche am Löhergraben und rund um das Roskapellchen, wo der Verein Streuengelche van de Rues mit seiner mehr als 300-jährigen Tradition beheimatet ist.

Künstler und Galerien bringen kreative Stimmung ins Leben vor Ort. Kultur pur gibt es auch im Mörgens als Zweigstelle des Theaters Aachen. Im Werkstattgebäude an der Hubertusstraße hat sich das Mörgens als Bühne für neue Theaterformen mit einem jungen Publikum etabliert. Das Gebäude war Sitz der Tuchfabrik Carl Nellessen, eine der ältesten und größten Tuchfabriken Aachens. Sie erlangte einen denkwürdigen Bekanntheitsgrad, als die Mitarbeiter sich maßgeblich am Aachener Aufruhr vom 30. August 1830 beteiligten. Ende der 1920er-Jahre fiel das Unternehmen der Weltwirtschaftskrise zum Opfer.

Das Jakobs-Quartier in der südlichen Innenstadt zwischen Graben- und Alleenring ist geprägt von einem Miteinander der Generationen, jungen Familien und Studierenden. Dreh- und Angelpunkt ist der Bahnhof Aachen-Schanz. Historischen Industriecharme versprühen die denkmalgeschützten Gebäude der Delius- und der Rosfabrik, die an die Tradition der Schokoladenproduktion und der Tuchindustrie erinnern. Markante Punkte sind der Lavenstein, die FH Aachen und das Luisenhospital am Boxgraben.

Informationen gibt es auf der Internetseite vom Verein „Aachen LoS“ unter www.los-aachen.de wo zeitnah auch ein Download der Broschüre als PDF angeboten wird.