Netzwerkveranstaltung zum Kinder-/Jugendschutz im Sportverein:
„Hinsehen, Aufklären und Handeln! – Vereint gegen sexualisierte Gewalt im Sport!“
Großes Interesse bei Aachener Sportvereinen
Der Kinder- und Jugendschutz steht für die Arbeit des Stadtsportbundes Aachen e.V. schon seit vielen Jahren auf der Agenda. Mit in Kraft treten des Landeskinderschutzgesetztes im
Frühjahr des Jahres 2022 ist die Entwicklung, Anwendung und Überprüfung von Schutzkonzepten bei allen Trägern von Angeboten nach dem Kinder- und Jugendförderungsgesetz NRW gefordert.
Sportvereine tragen eine besondere Verantwortung dafür, dass sich Sportler jederzeit sicher und unterstützt fühlen. Um diese Sicherheit zu gewährleisten, ist es essenziell, dass Konzepte zum Schutz vor sexualisierten und interpersonellen Grenzverletzungen, Gewalt und (Macht-) Missbrauch entwickelt und umgesetzt werden.
Hilfe für Sportvereine bei der Entwicklung und Umsetzung eines Schutzkonzeptes
Der Stadtsportbund Aachen e.V. möchte seine Mitgliedsvereine bei diesem wichtigen Thema unterstützen und organisierte gemeinsam mit dem Jugendamt der Stadt Aachen
am 26. September eine Netzwerkveranstaltung zum Thema „Hinsehen, Aufklären und Handeln! – Vereint gegen sexualisierte Gewalt im Sport!“. Eingeladen waren neben den Mitgliedsvereinen des Stadtsportbundes Aachen, die Fachberatungsstellen, der Sportausschuss und die Sportverwaltung der Stadt Aachen.
Das Interesse bei den Sportvereinen war groß. Beinahe 70 Vereinsvertreter durfte Björn Jansen, Vorsitzender des Stadtsportbund Aachen e.V., in den Räumen der Nadelfabrik begrüßen. „Wir stehen unseren Sportvereinen beratend und begleitend bei der Erarbeitung von Maßnahmen zur Prävention und Intervention sexualisierter und interpersoneller Gewalt im Sport zur Seite“, betont Björn Jansen. Horst Hütten vom Fachbereich Kinder, Jugend und Schule der Stadt Aachen lobte die notwendige und gute Zusammenarbeit mit dem Stadtsportbund Aachen: „Die heutige gemeinsame Veranstaltung ist ein weiterer wichtiger Schritt bei der Zusammenarbeit der Sportvereine und dem Jugendamt. Wir möchten den organisierten Sport mit den uns zur Verfügung stehenden Ressourcen unterstützen, um Kindern und Jugendlichen einen gewaltfreien und sicheren Ort zu bieten.“
Sexualisierte Gewalt kein Tabuthema mehr im Sport – Notwendigkeit eines Schutzkonzeptes
Bernd Reiners, Leiter der Erziehungsberatungsstelle/Kinderschutzzentrum Aachen führte mit seinem Impulsvortrag „Hilfeorientierter Kinderschutz in Sportvereinen – Gefährdungen erkennen, beurteilen und umsichtig handeln“ in das Thema des Abends ein. Insbesondere die Gefährdungsbeispiele im Sportverein öffneten den Gästen die Augen und es wurde deutlich, dass es auch im Sportverein zu schützende Bereiche und Risiken gibt. Ein partizipativ entwickeltes Schutzkonzept soll helfen, Sportvereine zu sicheren Orten zu machen, die zudem handlungsfähig sind, wenn Kinder und Jugendliche, unabhängig davon, wo sie sexuelle oder interpersonelle Gewalt erleben mussten, Ansprechpartner und Hilfe finden.
Die Notwendigkeit ein Schutzkonzept zu entwickeln, wurde bei den Teilnehmenden gesehen. Silvia Alles vom Jugendamt der Stadt Aachen, zuständig für den Institutionellen Kinderschutz, konnte den Aufbau eines Schutzkonzeptes deutlich machen und auf die unterschiedlichen Möglichkeiten von Unterstützungsleistungen verweisen. Darüber hinaus waren die Informationen zu den Beratungsleistungen, die der Landessportbund NRW den Vereinen jährlich kostenlos zur Verfügung stellt, sehr hilfreich für die Vereinsvertreter.
Nadine Frey, Geschäftsführerin des Stadtsportbundes Aachen, führte durch das anschließende Podiumsgespräch. Neben den Experten Horst Hütten und Bernd Reiners bereicherten Uta Röwekamp, Fachstelle gegen sexuelle Gewalt Städteregion Aachen; Ümit Agirman, Referent Landessportbund NRW Kinderschutz und Tanja Schweig als Vereinsvertreterin vom SV Neptun die Gesprächsrunde. Insbesondere der Blick hinter die Kulissen wie der Verein den Weg ins Qualitätsbündnis des Landessportbundes NRW geschafft hat, wie das Schutzkonzept im Verein gelebt wird und welche Stolpersteine es auf dem Weg dorthin gab, war für die Zuhörer spannend.
Prävention ist Gemeinschaftsaufgabe und Netzwerkarbeit
Beim abschließenden umfangreichen Networking bei Getränken und Snacks konnten die Vereinsvertreter den Austausch untereinander, mit den Fachberatungsstellen der Stadt Aachen und dem Jugendamt der Stadt Aachen suchen. Am Ende des Abends resümieren die Veranstalter, Stadtsportbund Aachen und das Jugendamt der Stadt Aachen, gemeinsam: Die heutige Veranstaltung hat das Netzwerk zum Kinder-/ Jugendschutz in Aachen ausgebaut und gestärkt. Ein großer Erfolg für alle Beteiligten!
Foto © Stadt Aachen