Kurz vor der Mitte der Fastenzeit und mitten in der Corona-Pandemie stellt sich die Frage, wie man die Zeit der Umkehr und Buße auf dem Weg in Richtung Ostern in diesem Jahr am besten nutzt?

Im belgischen Stavelot würden normalerweise in der kommenden Woche die größten Feierlichkeiten der Region zu Mittfasten stattfinden. Dieses Jahr findet „Laetare“ mit Luftballons und Wettbewerben statt. In Aachen fallen beliebte Veranstaltungen wie das traditionelle Eisbeinessen des Burtscheider Bürgervereins und der Damennachmittag der Marktweiber der Stadtgarde Oecher Penn coronabedingt aus.

Nachdem man mit dem Aschermittwoch und der Auflegung der Asche ein eindrückliches Zeichen gesetzt hat, ist man als Christ gehalten, in der Fastenzeit seine Vorsätze zu leben und Gott und den Menschen in Liebe und Zuwendung näher zu kommen.

Der Verzicht auf Alkohol ist ein klassischer Vorsatz. Wie auch zum Jahreswechsel ist es außerdem für viele Menschen wichtig, auf eine gesunde Ernährung zu achten oder ganz bewusst dem Heilfasten nachzugehen. Sportliche Betätigung ergänzt diese Vorsätze ideal.

Doch es geht noch mehr. Wer bislang noch keinen Vorsatz für die Fastenzeit hat, für den ist noch Zeit, viele alternative Vorschläge jenseits der bekannten Fasten-Klassiker für sich ganz persönlich zu entdecken. Beliebt ist zum Beispiel Handy-Fasten, also der gezielte Verzicht auf den Konsum des Smartphones mit Social-Media-Kanälen.

Statt zu verzichten kann man die Fastenzeit auch nutzen, um etwas für seine Mitmenschen zu tun, das sonst vielleicht zu kurz kommt. Gerade in der Zeit der Corona-Pandemie, in der wir unsere Kontakte einschränken müssen, freuen sich Familie, Freunde und Bekannte über einen Telefonanruf. Auch ein handgeschriebener Brief oder eine Postkarte ist eine tolle Geste!

Wie wäre es außerdem, einmal bewusst auf Schimpfwörter zu verzichten? Für jedes unbedacht getätigte Schimpfwort sammelt man einen Euro und spendet das Geld am Ende der Fastenzeit für einen guten Zweck. Wer sich Lästern oder negative Bemerkungen über andere Personen einfach mal verkneift und weniger schlecht über andere Menschen denkt, erlebt viele positive Überraschungen. Ferner kann man versuchen, Missgunst und Ungeduld abzulegen, zufriedener zu sein und die Zeit lieber sinnstiftend zu nutzen. Wer denkt, dass das Glas immer halb leer ist, sollt seine negativen Gedanken ablegen und sich lieber freuen, aus Fehlern zu lernen.

Mit Blick auf die Zeit nach dem Corona-Lockdown ist es sinnvoll, Perspektiven aufzuzeigen und die eigene Planlosigkeit zu beenden. Wer in sich horcht, kann vergessene Träume neu entdecken und der Zeit nicht nur bis zum Osterfest eine sinnstiftende Richtung verleihen.

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