In Corona-Zeiten kommt die Kunstpause digital aus dem Suermondt-Ludwig-Museum nach Hause. Jeweils dienstags um 13 Uhr wird ein Video online gestellt, in dem Kurator*innen in knapp zwei Minuten erstaunliche Werke erklären. Viel Spaß beim Zuschauen und Zuhören!

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Di 06.04., 13.00 Uhr @suermondtludwig

  Salvator Mundi Beim Bildtypus des Salvator Mundi handelt es sich im Gegensatz zum Motiv des Erlösers aus dem Jüngsten Gericht um den segnenden Christus, der ohne Wundmale erscheint. Diese Darstellung kommt im 15. Jahrhundert auf und ist insbesondere in der niederländischen Malerei verbreitet. Nicht nur aus dem Gerichtschristus, sondern auch aus den Christusportäts, die seit Jan van Eyck die Tradition des Abbildes auf dem Schweißtuch der Veronica modifizieren, entwickelt sich das Bild des Salvator Mundi. Seinen Notnamen erhielt der Antwerpener Meister durch das Gemälde der Hl. Maria Magdalena, das sich in der Sammlung des Giovanni Battista Mansi in Lucca befunden hat. Der segnende Christus als Salvator Mundi, Meister der Mansi-Magdalena (tätig in Antwerpen um 1510 – 1525, Inv. Nr. GK 295 Mit Dagmar Preising  

 

Di 13.04., 13.00 Uhr @suermondtludwig

  Äußerst lebendiges Stillleben Was für eine üppige Blumenpracht! Graziös und majestätisch ragt die rote Kaiserkrone empor unter der sich u.a. Pfingstrose, Tulpe, Narzisse verneigen. Aber dem botanisch versierten Auge wird auffallen, dass keine dieser Blumen zur selben Zeit blühen. Woher die auf Blumen spezialisierten Stilllebenmaler ihre Vorlagen nahmen und warum die Bilder von Jan van Huysum sich so großer Beliebtheit erfreuten, dass eigens eine Rosenart nach ihm benannt wurde, wird in dieser Kunstpause erklärt.   Aus der Ausstellung „Chambre Privée. Meisterwerke aus dem Wohnzimmer eines Sammlers“: Stillleben mit Blumen in einer Terrakotta-Vase, Jan van Huysum d.Ä. (Amsterdam 1682 – 1749) Mit Sarvenaz Ayooghi (siehe Foto)

 

Di 20.04., 13.00 Uhr @suermondtludwig

  Ganymed Heinrich Nauen zählt zu den wichtigsten Vertretern des Rheinischen Expressionismus. Für seinen Ganymed wählt er ein bewegtes und farbgewaltiges Vokabular. Nachdem seine Werke in der Ausstellung Entarteter Kunst von den Nationalsozialisten diffamiert und über 100 Arbeiten des Künstlers aus den Beständen deutscher Museen beschlagnahmt wurden, kann sich das Suermondt-Ludwig-Museum glücklich schätzen, dieses Werk des bedeutenden Künstlers sein Eigen zu nennen, das zudem in einem ganz besonderen Bezug zum Hause steht.   Ganymed, 1924, Heinrich Nauen (Krefeld 1880 – 1940 Kalkar), Inv.Nr. GK 335 Mit Wibke Birth   Di 27.04., 13.00 Uhr @suermondtludwig   Pastorale Landschaft Nicolaes Berchem war zunächst Schüler bei seinem Vater, dem Stilllebenmaler Pieter Claesz, schlug jedoch einen anderen Weg ein und ging u.a. beim Landschaftsmaler Jan van Goyen in die Lehre. Er spezialisierte sich auf pastorale Idyllen, die die Sehnsucht nach Italien beim gehobenen Bürgertum weckten. Diese sogenannten italianisanten Landschaften erfreuten sich großer Beliebtheit bei der Käuferschaft und erbrachten bisweilen den dreifachen Preis einer herkömmlichen Landschaft mit regionalen Motiven.   Aus der Ausstellung „Chambre Privée. Meisterwerke aus dem Wohnzimmer eines Sammlers“: Hirten und Herde vor einem Flussübergang in südlicher Sonne, Nicolaes Berchem (1620-1683) Mit Sarvenaz Ayooghi   Das Suermondt-Ludwig-Museum ist der „Salon“ der Aachener. In einem prachtvollen Stadtpalais aus dem 19. Jahrhundert sind kostbare Sammlungen untergebracht. Herausragend ist die mittelalterliche Skulpturensammlung, eine der bedeutendsten in Deutschland. Auch holländische Meister der Barockzeit sind hier exzellent vertreten. Dazu gibt es eine kleine, feine Sammlung von Gemälden des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, ein Kupferstichkabinett und eine riesige Kollektion kunsthandwerklicher Stücke. www.suermondt-ludwig-museum.de Foto © TOP AACHEN