Die Kunstpause – Ein Werk in 15 Minuten
Dienstags von 13.00 – 13.15 Uhr
Lust auf Abwechslung in der Mittagspause und neue Bekanntschaften? Dann machen Sie doch eine Kunstpause im Suermondt-Ludwig-Museum!
Dort erwartet Sie ein Speed-Dating der besonderen Art: In nur 15 Minuten lernen Sie ein Meisterwerk der Kunstgeschichte kennen.

DI, 10.01., 13.00 – 13.15 UHR
Max Beckmann
Prosit Neujahr 1917

Mit „Prosit Neujahr“ begrüßt Max Beckmann das Jahr 1917 und widmet der Silvesterfeier ein eigenes Blatt in seiner Grafikfolge „Gesichter“. Statt Konfetti, Drinks und Heiterkeit wird der Betrachter Zeuge einer Menschenansammlung die sich zu misstönenden Tröten im Kreis bewegen. Die Gesichter sind ins Karikaturhafte verzerrt. Ihre Blicke irren ins Leere… All diese Details lassen das fröhliche Anstoßen auf das Neue Jahr im Namen der Grafik fast sarkastisch erscheinen. Pointiert auf die Spitze getrieben lässt sich anhand dieses einzelnen Blattes der Gehalt und der historische Bezug der gesamten Grafikmappe ablesen.
Mit Wibke Birth

DI, 17.01., 13.00 – 13.15 UHR
Mecheln
Anbetung der Könige, um 1500-10

Passend zu den Festtagen im Kirchenjahr wird ein Altarschrein mit der Anbetung der Könige vorgestellt. Das Evangelium des Matthäus (2, 1-11) berichtet von den drei Weisen aus dem Morgenland, die durch einen Stern zu dem neugeborenen Kind geleitet werden, um es anzubeten. Im Mittelalter werden aus den Weisen die heiligen drei Könige, die als irdische Vertreter der drei Weltreiche Europa, Afrika und Asien den himmlischen König anbeten. Diese Szene wird in brabantischen Retabeln häufig dargestellt. Der besonders schöne Altarschrein, der in Mecheln gemarkt wurde und fein ausgearbeitetes Maßwerk sowie eine originale Vergoldung aufweist, gehört zu den wenigen Beispielen, die sich von dieser Produktionsstätte erhalten haben. Gehört er mit der eingestellten Figurengruppe zusammen?
Mit Dagmar Preising

DI, 24.01., 13.00 – 13.15 UHR
Landschaft hinter Glas oder: Globalisierung gabs schon früher
Hinterglasgemälde (Bolihua)
Chinesisch, um 1780-1800, Altbestand

„China trade paintings on glass“ wurden etwa zwischen 1750 und 1850 in verschiedenen Küstenstädten der Provinz Kanton für den europäischen Markt, bevorzugt den britischen, erzeugt. In den 1780er Jahren entsprachen Gemälde nach europäischen Stichvorlagen dem Kundengeschmack im Westen – wie in unserem Fall.
Mit Michael Rief

DI, 31.01., 13.00 – 13.15 UHR
Jean Lemaire
Moses vergräbt den erschlagenen Ägypter
Öl auf Leinwand

True Crime? – zu einem Gemälde Jean Lemaires
Inmitten von Ruinen hat sich wohl ein abscheuliches Verbrechen zugetragen:
Während die Leiche noch nicht einmal erkaltet ist, versucht der Mörder bereits in fliehender Hast den Toten zu verscharren.
Es ist niemand anderes als der biblische Moses, der hier mit einem Kapitalverbrechen straffällig geworden ist. Aber unbeobachtet blieb die Tat nicht, ein Zeuge verfolgt das Geschehen aus dem Verborgenen heraus. Mit diesem Gemälde aus unserem Depot haben wir ein spannendes Beispiel des französischen Barockklassizismus, denn der Maler Jean Lemaire (1598-1659) hatte in Rom Nicolas Poussin kennengelernt, eine Begegnung, die prägend für sein weiteres künstlerisches Schaffen werden sollte. Begleiten Sie die kunsthistorischen Ermittlungen im Rahmen unserer Taskforce „Kunstpause“!
Mit Vincent Rudolf

www.suermondt-ludwig-museum.de

Foto © TOP Aachen