Für die meisten Erstklässler in der Ukraine ist der diesjährige Schulbeginn wegen des Krieges mit Angst und Sorge verbunden. Die mutwillige Zerstörung von tausenden Bildungseinrichtungen, häufige Stromausfälle wegen zahlreicher Bombenangriffe auf die zivile Infrastruktur und ständige Unterbrechungen des Unterrichts wegen der Fliegeralarme bestimmen den Tagesablauf der Schülerinnen und Schüler. Gleichzeitig gibt es massive Engpässe bei Schulbedarf, da Fabriken nicht produzieren können. Um benachteiligten Kindern dennoch einen möglichst guten Schulanfang zu ermöglichen, hat die StädteRegion Aachen vor einem Monat in Kooperation mit dem Blau-Gelben Kreuz e.V. dazu aufgerufen, das Projekt „Schulranzen für ukrainische Erstklässler“ zu unterstützen. Sozialdezernent Dr. Michael Ziemons konnte jetzt über 350 Schulranzen an Dr. Kateryna Kravchenko und Linda Mai vom Verein Blau-Gelbes Kreuz überreichen. „Es ist überwältigend, wie viele Ranzen in dieser kurzen Zeit zusammengekommen sind. Wir sind für jede Spende dankbar“, freut sich Kravchenko und fügt hinzu: „Bei meinem Besuch in der Ukraine habe ich dafür gesorgt, dass die Ranzen den Kindern aus der zukünftige Partnerregion der StädteRegion Aachen Lwiw (Kreis Lemberg) zugutekommen. Schon in der nächsten Woche werden die Schulranzen in der Ukraine ankommen.

„Ich bin von der Hilfsbereitschaft total beeindruckt. Alleine in den Verwaltungsgebäuden wurden über 90 Ranzen abgegeben“, dankt Ziemons allen Spenderinnen und Spendern. Bereits in der vergangenen Woche hatte sich das Inda-Gymnasium mit einem beeindruckenden Ergebnis ihres eigenen Spendenaufrufs an der Aktion beteiligt. Exakt 111 Exemplare wechselten dabei den Besitzer. Jetzt kamen 120 Schulranzen, gefüllt mit Mäppchen und Turnbeutel, über den Verein „Tatort-Straßen der Welt e.V.“ dazu. Der Verein verteilt im Rahmen seines Projektes „Wir starten gleich – Kein Kind ohne Schulranzen“ seit 2012 in zwölf verschiedenen Städten neuwertige Schulranzen zur Einschulung an Kinder aus finanziell sehr schwachen Familien. Absolut vorbildlich sind auch die Spenden vom Verein „Öcher Fans för Kenger“ und der Werbeagentur Afterglow. Für jeweils 500 Euro Spendengeld, die dem Verein Türöffner überwiesen wurden, haben Weyers-Kaatzer und Frankenne je zehn Ranzen inklusive kompletter Ausstattung und Turnbeuteln beschafft. Türöffner e.V. möchte gerechte Chancen für alle Kinder und Familien möglich machen und kümmert sich alleine in der Stadt Würselen um 350 Personen aus der Ukraine.

„Schon seit 18 Monaten führt Russland mit zunehmender Härte und Zerstörung einen fürchterlichen Angriffskrieg, der unzählige Menschen unverschuldet in Not gebracht hat. Deshalb bin ich für diese großartige Unterstützung sehr dankbar! Wir setzen damit ein Zeichen gegen soziale Ungerechtigkeit und für den Frieden“, so das abschließende Resümee von Michael Ziemons.

Foto © StädteRegion Aachen/Detlef Funken: Dr. Michael Ziemons (Mitte) bedankt sich bei allen, die zum Erfolg der Aktion „Schulranzen für die Ukraine“ beigetragen haben: (v.l.n.r.) Pelin Yigit (Türöffner e.V.), Maciej Lukomski (Werbeagentur Afterglow und Öcher Fans för Kenger e.V.), Klaas Wolters (Weyers-Katzers), Markus Frankenne (Frankenne), Ulrike Thönniges (Tatort e.V.), Dr Kateryna Kravchenko (Blau-Gelbes Kreuz e.V.), Cordula Eiche (Tatort e.V.) und Linda Mai (Blau-Gelbes Kreuz e.V.).