In der kommenden Karnevalssession wird alles anders. Nach dem heutigen Pressegespräch mit der designierten Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen sowie den Spitzen von AKV, Prinzengarde und FestAusschuss Aachener Karneval (AAK) ist klar, dass wir eine Doppelsession bekommen!
„Eng zusammensitzen, schunkeln und miteinander feiern, das ist derzeit nicht denkbar und die vielen Beschränkungen sind leider notwendig, um eine weitere Ausbreitung der Corona-Pandemie zu verhindern“, betonte die designierte Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen, Normalerweise wäre der Empfang der designierten Tollitäten am 11.11. eine ihrer ersten Amtshandlungen gewesen. Aber auch dieser traditionelle Rathausempfang fällt aufgrund der Corona-Pandemie aus.

„Das Brauchtum Karneval betrifft sehr viele Menschen. Nun ist es wichtig, Zusammenhalt zu zeigen und in der Krise auch mal zu verzichten“, betonte Keupen.
Bis zuletzt hatte AAK-Präsident Frank Prömpeler gehofft, am Wochenende, 7. und 8. November, kleinere Open-Air-Veranstaltungen zur Sessionseröffnung zu ermöglichen. „Aber auch diese geplanten Open-Air-Veranstaltungen auf dem ALRV-Gelände sind aktuell nicht denkbar. Der AAK hat sich zusammen mit dem Arbeitsausschuss Aachener Kinderkarneval (AKiKa) entschieden, bis einschließlich 31. Dezember keine Veranstaltungen zu machen. Was möglich ist, werden wir auf digitaler Ebene anbieten“, erklärte Prömpeler.

Festsitzung Orden wider den Tierischen Ernst verschoben

Der AKV trägt den Folgen der Corona-Pandemie Rechnung und hat entschieden, die für den 30. Januar 2021 geplante Festsitzung Orden wider den Tierischen Ernst nicht auszurichten. Die designierte Ordensritterin, Schauspielerin Iris Berben soll stattdessen am 12. Februar 2022 in den Narrenkäfig steigen.
Auch die Prinzenproklamation wird nicht wie gewohnt stattfinden können.
Geplant ist eine kleine, online übertragene, Zeremonie ohne Publikum, bei welcher der designierte Prinz Guido Bettenhausen von der Oberbürgermeisterin und dem AKV-Senat seine Insignien für die Session 2021 erhält. Drei Nummern sind im Rahmenprogramm geplant.

Die Öcher Jecken bekommen damit einen Prinzen, der sie – je nach Pandemiesituation mit einem karnevalistischen Online-Programm oder Auftritten bei eventuell möglichen Open-Air-Veranstaltungen unterhalten kann. Seine Insignien wird Guido Bettenhausen im Jahr 2022 dann wieder überstreifen dürfen. Sofern möglich, sollen er und sein Hofstaat dann im Rahmen einer großen Prinzengala ihr Prinzenspiel aufführen und den Auftakt zu einer hoffentlich schönen und sorgenfreien Session feiern.
Die Entscheidung ist nun gefallen – mit einer für AKV-Präsident Dr. Werner Pfeil vernünftigen Lösung für alle: „Selten wusste ein designierter Prinz im Vorhinein, dass er so lange warten muss, um ein Jahr später dann möglicherweise sein Narrenzepter schwingen zu können. Aber so sind die Zeiten! Wir hoffen alle sehr, dass Guido Bettenhausen als Prinz auch in der übernächsten Session gemeinsam mit seiner Prinzengarde dann im 112. Jahr ihr 111-jähriges Jubiläum nachfeiern kann.“
Mit der stark von Online-Angeboten geprägten Session trägt der AKV auch der großen Zurückhaltung der Vereine Rechnung.
Guido Bettenhausen erklärt dazu: „Wir machen uns bereit für die Session 2022 und bis dahin werden wir das eine oder andere karnevalistische Programm über die sozialen Medien abspielen, um so auch 2021 den Öcher Fastelovvend ein kleines bisschen erlebbar zu machen.“

Keine Züge

Was Rosenmontag betrifft, gilt die einheitliche Regelung, dass es in ganz NRW keine Züge geben wird. Ob eventuell Ersatzveranstaltungen open-air möglich sind, muss man abwarten.
Dirk Trampen, Kommandant der Prinzengarde der Stadt Aachen erklärte, dass man traurig sei, das besondere närrische Jubiläum von 111 Jahren nicht so feiern zu können, wie erhofft. „Die geplante Jubiläumsveranstaltung im Rathaus holen wir am 22. Mai 2021 nach. Corona hat am Aschermittwoch kein Ende und so geht auch die Karnevalssession diesmal länger und wir können das Jubiläum ja bis 10. November 2021 feiern“, erklärte Trampen. Auch die geplante Open-Air-Galasitzung auf dem Tivoli sei leider nicht umzusetzen.

Ein Trost für alle Karnevalsjecken ist, dass die Garde am 21. August 2021 einen großen Fest-Umzug durch die Innenstadt plant. Die niederländische Kapelle feiert zudem 3×11-jähriges närrisches Jubiläum und das Tanzpaar Inga und Sandro bleibt angesichts der Corona-Ausnahmesituation eine Session länger bis 2022.

AKiKa-Leiter Thomas Jägerberg unterstrich das Ansinnen seiner Kollegen und betonte, dass der designierte Märchenprinz Phil I. Cremanns nach seiner Proklamation ebenfalls für zwei Sessionen zur Verfügung steht.

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