Die Stars der Olympischen Spiele von Tokio, die beste Reiterin der Welt, Isabell Werth, und insbesondere die prächtigen Pferde verliehen der Eröffnungsfeier des Aachener Reitturniers in diesem Jahr Glanz und Glamour. Unter den aktuellen Bedingungen der Corona-Pandemie steigt beim CHIO Aachen keine große Party und auch die Ränge im Hauptstadion sind etwas dünner besetzt. Doch wer am Dienstagabend dabei war, erlebte ein farbenfrohes und vor allem stimmungsvolles Fest. Was die rund 250 Pferde und 750 Akteure ins Stadionrund zauberten, war nicht nur sehenswert, sondern hatte auch musikalisch einiges zu bieten.


Live-Musik, Tradition und Moderne

Rund um das Partnerland Japan ging es nämlich hoch her. Die „Taiko Drums“-Trommler ließen es so richtig krachen in der Soers und die CHIO-Band verwöhnte die Ohren mit Pop-Klassikern und dem „Sound of Japan“. Hunderte Statisten zauberten mit einem landestypischen Kirschblütenfest japanisches Flair ins Hauptstadion. Dutzende rosafarbene Kirschbäumchen wurden dazu auf den Rasen drapiert und in der Abenddämmerung zauberhaft angeleuchtet. Die japanische Kirschblüte ist eines der wohl wichtigsten Symbole der japanischen Kultur. „Sakura“, so der japanische Begriff, steht für Schönheit, Aufbruch und Vergänglichkeit. Die Zeit der Kirschblüte markiert einen Höhepunkt im japanischen Kalender und den Anfang des Frühlings. Und das passt perfekt zum offiziellen Auftakt des Weltfests des Pferdesports und dem außergewöhnlichen Abend im Hauptstadion.
Das Partnerland Japan zeigte mit den traditionellen berittenen „Yabusame“-Bogenschützen und einer landestypischen Tanzeinlage zu fetziger Popmusik, wie sehr in dem Land der aufgehenden Sonne uralte Traditionen mit dem Lebensstil der Neuzeit verschmelzen.
160 Jahre deutsch-japanische Freundschaft wurden bei den Darbietungen auf dem „Heiligen Rasen“ und auch auf den Tribünen lebendig. Für das Publikum wurden nämlich vorab tausende rosafarbener japanischer Fächer verteilt, was im Stadionrund unter Flutlicht ein mehr als eindrucksvolles Bild abgab.
Natürlich standen die Pferde und ihre Tradition im Partnerland im Mittelpunkt. Darüber hinaus demonstrierten die deutschen Landgestüte das Kulturgut Pferd in seiner ganzen Bandbreite: mit einer freilaufender Araberherde, die für wahre Begeisterungsstürme beim Publikum sorgte. Und mit historischen Anspannungen, Sportpferden und dem absoluten Höhepunkt der Show, einer großen Landgestütsquadrille mit 48 Hengsten – ein fantastisches Bild.

Meer aus rosafarbenen Fächern

Begrüßt wurden nicht nur die teilnehmenden Nationen des CHIO Aachen 2021 mit einem Meer aus rosafarbenen, schwenkenden Fächern, sondern auch die aktuellen Olympiasieger. Die siegreiche Dressur-Equipe mit Isabell Werth, Jessica von Bredow-Werndl und Dorothee Schneider, der Olympiasieger im Springreiten, Ben Maher, und die erste Goldmedaillen-Gewinnerin in der Vielseitigkeit, Julia Krajewski fuhren mit Kutschen ein. Und Krajewski erklärte gemeinsam mit dem japanischen Springreiter Daisuke Fukushima den CHIO Aachen für eröffnet. Zum großen Finale gab es dann im abgedunkelten Stadion ein großartiges Wasserschauspiel, das farbenprächtig angestrahlt wunderschöne Fontänen in den Aachener Himmel zauberte.

Anschließend gab es dann im kleineren Rahmen ein Stelldichein der anwesenden Prominenz am roten Teppich und einen festlichen Abend im Champions´ Circle. Dabei war Jessica Springsteen, die Tochter von Rocklegende Bruce Springsteen aus den USA, die gemeinsam mit ihrer US-Equipekollegin Laura Kraut und deren Lebensgefährten, dem vierfachen Rolex Grand Prix-Gewinner und damit CHIO Aachen-Rekordsieger Nick Skelton, über den Roten Teppich flanierte.

Fotos © TOP AACHEN