Das Aachener Reitturnier geht gerade in die Zielgerade. Zum Publikumsliebling in Aachen avancierte die sympathische 29-jährige Springreiterin Jessica Springsteen. Die Tochter von Bruce Springsteen ist Teil des US-Teams und hat nach ihrer Silbermedaille im Springreiten bei Olympia in Tokio jetzt einen weiteren Erfolg gefeiert. Mit ihrem Team gewann sie den „Mercedes-Benz Nationenpreis 2021“. Dafür gab es ein Preisgeld von einer Million Euro. „In Aachen zu reiten war so lange mein Traum. Leider können meine Eltern nicht dabei sein. Wegen der amerikanischen Ausreisebedingungen während der Corona-Pandemie konnten sie nur vorm Fernseher mitfiebern aber ich hoffe, dass sie im nächsten Jahr hier sind“, erzählte Jessica Springsteen.

Sportlich spannend war es beim RWE Preis von Nordrhein-Westfalen, wo Parcourschef Frank Rothenberger den Reitern eine knifflige Aufgabe gestellt hatte. Am Ende waren es drei, die im Stechen um den Sieg kämpften. Rolex Grand Slam-Gewinner Scott Brash, Olympiareiter Nicolas Delmotte und Jana Wargers veruschten sich an den 14 Hindernissen inklusive einer trickreichen dreifachen Kombination und dem berühmten Aachener Doppelwasser. Nicolas Delmotte und Urvoso du Roch waren mit 45,03 Sekunden schließlich die schnellsten. Der Sieg bedeutete nicht nur 200.000 Euro Preisgeld, sondern auch die Qualifikation für den Rolex Grand Prix am Sonntag.

Eine Springprüfung, die Sportlern und Publikum ganz viel Spaß macht und, die es so nur in der Aachener Soers gibt, ist der Preis der Soers, die Springprüfung über Gräben und Wälle. Siegerin wurde Sanne Thijssen aus den Niederlanden und ihre Zangersheider Stute Tippy Z.

Futuristischer Neubau

Derweil schmiedet der Aachen Laurensberger Rennverein e.V. (ALRV) eindrucksvolle Zukunftspläne: Der Neubau der „CHIO Aachen CAMPUS Arena“ mit futuristischem Design und nachhaltiger Architektur weckt das Interesse der Reitsportfans. Der multifunktionale Bau soll die in die Jahre gekommene Albert Vahle-Halle an der Hubert Wienen-Straße ersetzen und Zentrum des CHIO Aachen CAMPUS werden. Die Arena wird eine ovale Grundform haben und ein hochmodernes Pferdeport- und Event-Zentrum werden. Auf dem traditionsreichen Turniergelände in der Aachener Soers verfügt der ALRV über weltweit einzigartige Trainings- und Wettkampfstätten – innen wie außen. „Der CHIO Aachen CAMPUS nutzt diese Infrastruktur, um dem Pferdesport ein ganzjähriges Angebot mit den Schwerpunkten Nachwuchsförderung, Training, Bildung und Digitales zu eröffnen – stets verbunden mit dem jährlichen Highlight, dem Reitturnier“, sagte ALRV-Präsidentin Stefanie Peters. Neben dem Bau der Arena ist ein Jugendstadion mit Flutlichtanlage und Tribüne geplant. Das Stadion wird sich in seiner geschwungenen Grundform an der ovalen und dynamischen Grundform der Arena ausrichten. „Diese Baumaßnahmen sind der Aufbruch in eine neue Ära, die theoretisch morgen starten könnte. Voraussetzung ist, dass das alte Polizeipräsidium neben dem Turniergelände abgerissen wird. Dazu sind wir im Dialog mit der Stadt Aachen“, erklärte Peters.Beim dreitägigen Kongress „#neuland“, der parallel zum CHIO stattfindet, hat der Olympia-Initiator Michael Mronz für eine komplette Neuausrichtung des Sports geworben und damit Politik und Sportfunktionäre in die Pflicht genommen. Er forderte eine wesentlich stärkere Rolle des Sports in unserer Gesellschaft. Mronz appellierte an die Verantwortlichen in Politik und Sport, einen einen bundesweiten milliardenschweren Nachhaltigkeitsfonds Sport zu begründen, um den Breitensport und den Spitzensport fit für die Zukunft zu machen. „Es fehlt die Stimme des Sportes in Deutschland. Es fehlt der zentrale sportpolitische Ansprechpartner für die Bundespolitik“, stellte der CEO der Rhein Ruhr City GmbH fest.

Prominenter Publikumsliebling aus den USA

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