Die Alt Aachener Bühne, die in diesem Jar ihr 100-jähriges Bestehen feiert, ist dem Öcher Fastelovvend traditionell eng verbunden. In jeder Session besucht der amtierende Aachener Prinz die Schauspieler bei einer Aufführung. Nun gab es eine Premiere für den Arbeitsausschuss Aachener Kidnerkarneval, der mit Märchenprinz Paul IV. erstmalig eine Aufführung besuchte. Der Überraschungsauftritt im Theater Aachen am Karnevalssamstag war sehr gelungen.

Die Alt Aachener Bühne spielt derzeit das amüsante Stück „Et es för ze Freäcke“. Mit Ex-Till Eulenspiegel und Kinderkarnevals-Mitarbeiter Thomas Muckel und Ex-Prinz Axel Schwartz sind übrigens zwei erfahrene Karnevalisten im Ensemble.
Die Handlung dreht sich um Kueb (Jakob), der immer müde ist, weil er nachts nebenher arbeitet. Heimlich, denn er hat Schulden gemacht, von denen seine Frau Ness nichts weiß. Weil er auch sonst gerne in finanzielle Fettnäpfchen tritt, hat er zusätzlich eine Brosche seiner Frau versetzt, natürlich ohne ihr Wissen.
Klaus-Hugo, ein Komponist, will abends ein Konzert mit einer selbstkomponierten Symphonie geben und ist mächtig aufgeregt. Ness, Kuebs Frau, arbeitet ihrerseits als Krankenpflegerin, ebenfalls nachts und ohne sein Wissen.

Viele Irritationen gibt es um einen Frack (vgl. Titel), den gleich mehrere Personen dringend brauchen. Pitt, ist anlässlich der silbernen Hochzeit seines Chefs eingeladen, wobei es allerhand Probleme zu überwinden gibt. Toni von der Gaststätte, in der Kueb arbeitet, sucht diesen auf, um ihm einen Auftrag für den Nachtdienst zu geben. Es kommt zu immer verzwickteren Verwechslungen mit Kleidungsstücken und Personen und im weiteren Verlauf zu Täuschungen und Trügereien, zu denen die Dienstmagd von Kueb und Ness, aber auch das Dienstmädchen im Hotel einiges beitragen. Schließlich muss noch ein Arzt ins Hotel gerufen werden, ein Pfandschein wird zum Problem, die Protagonisten werden vom Schlaf übermannt und es kommt zum Showdown als alles auffliegt. Wer nun den richtigen Frack hat oder den Fräeck bekommt, wird in amüsanten Szenen aufgelöst.

Die Alt Aachener Bühne wurde 1919 auf Initiative von Else Kropidlowski sowie Maria Schröder, Lilly Brüsseler, Grete Meessen, Leny Feiker, Katharina Feiker, Maria Kaussen und Maria Steffens gegründet, damals als Theaterverein „Caritasbühne“. Der Verein machte es sich zur Aufgabe, den Erlös von Veranstaltungen an Bedürftige weiterzuleiten.

Die ersten Aufführungen im Marienhospiz in der Eifelstrasse fanden unter einfachsten Verhältnissen statt. Eintrittskarten hierzu wurden mit der Hand geschrieben und im Bekanntenkreis verkauft. 1985 erhielt die Alt Aachener Bühne den Thouet-Preis als besondere Anerkennung der Pflege der Aachener Mundart, 1994 den Mullefluppet-Preis. Ebenfalls 1994 wurde die Bühne ins Theater Aachen integriert. Hauptspielstätte ist heute das Einhard Gymnasium.