Endlich wieder da! Nach der Corona bedingten digitalen Ausführung findet die Kunstpause im Suermondt-Ludwig-Museum Aachen nun wieder vor Ort im Museum statt. Lernen Sie in nur 15 Minuten ein Meisterwerk der Kunstgeschichte aus der Sammlung kennen.

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DI, 16.11., 13.00 – 13.15 UHR

Kopie nach Anton van Dyck (1599 – 1641)

Porträt von Prinz Thomas de Carignan-Savoyen

Öl auf Eichenholz / Öl auf Leinwand

Anton van Dyck war nicht nur einer der besten Porträtmaler seiner Zeit und nach Rubens der bedeutendste Vertreter der flämischen Malerei des 17. Jh., sondern auch ein erfolgreicher Unternehmer, der bewusste Marketingstrategien einsetzte, um seinen Ruf zu verbreiten. Berühmte Zeitgenossen, Fürsten, Politiker, Heerführer, Gelehrte und Künstler wollten sich von ihm porträtieren lassen, so auch Prinz Thomas de Carignan-Savoyen (1596 – 1656).  Dieser wurde vom spanischen König Philip IV. im Jahre 1634 zum General der spanischen Truppen in den Niederlanden ernannt und ist seinem Status entsprechend in einer Prunkrüstung mit Spitzenkragen und Manschetten dargestellt. Von diesem sog. Kniestück existiert eine Grisailleskizze, die als vorbereitende Studie für das gemalte Endprodukt gedacht war, meist in schwächerer Ausführung. Nach diesen führten Druckgraphiker dann Kupferstiche und Radierungen aus, die wesentlich zur Verbreitung von van Dycks Ruhm beigetragen haben.

Mit Sarvenaz Ayooghi

DI, 23.11., 13.00 – 13.15 UHR

Niederländischer, in Frankreich tätiger Künstler

Tod Mariens, um 1520

Öl auf Eichenholz

Die Darstellung des Marientodes geht nicht auf das Neue Testament zurück, sondern basiert auf der Legenda aurea aus dem 13. Jahrhundert. In vorreformatorischer Zeit wurde das Sterben Mariens, das sich aufgrund ihrer Sündenlosigkeit ohne Leiden und Anfechtungen vollzog, als Vorbild für die Todesstunde des sündigen Menschen gesehen. Das Sterben der Gottesmutter, die auch nicht allein blieb, sondern im Kreise der Apostel aufgehoben war, galt als das Ideal des guten Todes, wurde ihre Seele doch direkt in den Himmel aufgenommen. Alle im Bild geschilderten Elemente des richtigen, begleiteten und vorbereiteten Sterbens werden vorgestellt und zugleich einzelne Aspekte der spätmittelalterlichen Wohnkultur hervorgehoben.

Mit Dr. Dagmar Preising

DI, 30.11., 13.00 – 13.15 UHR

Hiob auf dem Misthaufen

Oberdeutsch (Schweiz?), um 1510

Linde (?), Reste älterer Bemalung, überarbeitet/übermalt

Ein Bild des Jammers – auf einem Misthaufen kauert fast nackt und von Krankheit gezeichnet Hiob, eine alttestamentarische Gestalt. Gemäß der Bibel wurde seine Glaubensfestigkeit durch wechselnde Unglücksfälle hart auf die Probe gestellt und es ist angesichts der drastischen Holzfigur nicht schwer, den Begriff „Hiobsbotschaft“ herzuleiten. Dieser Figurentypus des trauernden und ratlosen Dulders beeinflusste maßgeblich die Ikonographie des Christus in der Rast, gleichzeitig lässt sich an der detaillierten Schilderung des Aussatzes die zeitgenössische Präsenz von Seuchen wie der Syphilis, der sog. „Hiobskrankheit“, nachvollziehen. Das Thema wurde im oberdeutschen Raum nur äußerst selten bildhauerisch in Szene gesetzt und so ist diese rezente Erwerbung für die Sammlung des Suermondt-Ludwig-Museums tatsächlich eine äußerst gute Nachricht.

Mit Vincent Rudolf

Das Suermondt-Ludwig-Museum ist der „Salon“ der Aachener. In einem prachtvollen Stadtpalais aus dem 19. Jahrhundert sind kostbare Sammlungen untergebracht. Herausragend ist die mittelalterliche Skulpturensammlung, eine der bedeutendsten in Deutschland. Auch holländische Meister der Barockzeit sind hier exzellent vertreten. Dazu gibt es eine kleine, feine Sammlung von Gemälden des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, ein Kupferstichkabinett und eine riesige Kollektion kunsthandwerklicher Stücke.

Suermondt-Ludwig-Museum

Wilhelmstr. 18, 52070 Aachen

Tel.: +49 241 47980-40

Fax: +49 241 37075

info@suermondt-ludwig-museum.de

www.suermondt-ludwig-museum.de

Foto: Anne Gold/SLM