Liebe Leserinnen und Leser,

ja, es gibt ein „Licht am Ende des Tunnels“! Die in diesen Tagen so gerne von Bürgern und Politikern benutzte Redewendung verdeutlicht, wie sehr wir uns alle nach einer Perspektive sehnen.
Endlich wieder ungetrübte Lebensfreude, soziales Miteinander, Restaurantbesuche, Einkaufsbummel, kulturelle Erlebnisse, Sport, Ausflüge und Reisen. Nach all dem sehnen sich die Menschen. Doch noch ist Corona-Pandemie.
343 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus und mehr als 12.000 Neuinfizierte wurden heute vermeldet. Noch immer können die Daten wegen Weihnachten und Jahreswechsel verzerrt sein. Der traurige Höchststand von 1188 neuen Todesfällen war am vergangenen Freitag erreicht worden. Anlass zur Hoffnung gibt die Tatsache, dass immer mehr Menschen geimpft werden und neuer Impfstoff zugelassen worden ist. Auch die Zahl der Intensivpatienten steigt derzeit weniger schnell als befürchtet an.
Im aktuellen Lockdown gelten ab heute verschärfte Auflagen. Das Ziel der Bundesregierung ist klar: Die Sieben-Tage-Inzidenz soll unter die Marke von 50 gedrückt werden. Die Nachverfolgung der Infektionen soll so wieder möglich sein.

Bei allem Respekt gegenüber dem Virus sind die neuen Kontaktbeschränkungen zum Teil schwer nachzuvollziehen: Menschen aus einem Haushalt dürfen sich künftig nur noch mit einer weiteren Person treffen. Ausgenommen sind „zu betreuende Kinder“, eine Altersgrenze wird nicht genannt. Ein Ehepaar darf demnach eine/n Alleinstehende/n einladen. Was aber passiert im umgekehrten Fall?
In Sachen Bewegungsradius hat NRW bislang keine 15-Kilometer-Regel für Einwohner in Corona-Hotspots erlassen. Nach Angaben eines Sprechers des Gesundheitsministeriums müssen die betroffenen Kreise dies in eigenen Verfügungen regeln. Die Kitas bleiben geöffnet. Die Eltern sind aber aufgefordert ihre Kinder, wann immer möglich, zu Hause zu betreuen. In den Schulen gibt es bis Ende Januar keinen Präsenzunterricht. Alle Schulen bieten ab heute ein Betreuungsangebot für Schüler der Klassen 1 bis 6 an, die nicht zuhause betreut werden können.

Trotz aller Bemühungen geht das Infektionsgeschehen munter weiter. Und der Winter bleibt hart. Beim Treffen von Bund und Ländern am 25. Januar ist eine Verlängerung des Lockdowns und sogar eine Verschärfung zu befürchten. Aber warum bleiben die Zahlen so hoch?

Im Supermarkt, im Bus und im Büro ist das Infektionsrisiko derzeit besonders hoch – während der Einzelhandel, Schulen und Kitas, Gastronomie, Kultur und Tourismus zurückstecken. In manchem Verwaltungsgebäude kommen mehr Leute zusammen als in manchem Museum.
Und während Homeschooling angesagt ist, bietet noch längst nicht jeder Arbeitgeber seinen Mitarbeiter/innen die Möglichkeit ins Homeoffice zu gehen.

So haben die einen Angst um ihre Gesundheit, während sich die anderen wie eingesperrt fühlen. Die Decke fällt vielen auf den Kopf! Der Wunsch in diesen tristen Wintermonaten einmal etwas anderes zu sehen, ist groß. Da wundert es nicht, dass der Ansturm auf die touristischen Gebiete in der Eifel riesig ist. Schließlich ist die Freude groß über den Anblick der verschneiten Natur. Rund zehn Jahre ist es her, dass man ein ähnlich zauberhaftes Winterwunderland gesehen hat. Leider ist der Mensch ein Herdentier, begibt sich für die schönsten Selfies im Schnee in teils chaotische Verhältnisse. Überfüllte Parkplätze, Urinieren in Vorgärten – das muss nicht sein! Schließlich ist genug Natur für alle da.


„Licht am Ende des Tunnels“ und ein leises „Alaaf!“ erleben wir am kommenden Montag, 18. Januar, in Sachen Öcher Fastelovvend. Der Aachener Karnevalsverein proklamiert unter riesigem organisatorischen Aufwand Guido Bettenhausen zu Prinz Guido I. Sein Motto heißt „Mär zesame sönd vür Öcher Fastelovvend“ und deshalb können alle Aachenerinnen und Aachener live dabei sein und zumindest digital mitfeiern. Wir finden, Mut zur Lebensfreude ist gerade in Corona-Zeiten angesagt! Das Brauchtum Karneval ist ein Stück Kultur und Religion, kann auch virtuell das Miteinander und den Zusammenhalt stärken – und damit die Vorfreude auf eine grandiose Karnevalssession 2022!

Bleiben Sie gesund!


Ihre Redaktion TOP AACHEN

Foto © TOP AACHEN

2/2021