Am Ende erhob sich das Publikum, um dem Preisträger die allerhöchste Anerkennung zu zollen. Markus Krings hat am Mittwochabend (6. Januar) im Krönungssaal des Aachener Rathauses die Öcher-Platt-Gemeinde als neuer Träger des Thouet-Mundartpreises der Stadt Aachen restlos überzeugt.

In einem vielschichtigen und gut komponierten Programm, durch das Manfred und Jan Savelsberg gekonnt und charmant führten, wurde der junge Preisträger, der bereits als Domsingschüler seine ersten erfolgreichen Auftritte bei Öcher-Platt-Wettbewerben hatte, immer wieder angespielt und erwähnt – auch das ein Zeichen dafür, wie sehr Krings, der unter anderem als jüngstes Mitglied dem Vokalensemble „capella a capella“ angehört, in der Heimatstadt verwurzelt ist.

Lob vom Grandseigneur der Heimatdichter
Höchstes Lob erfuhr er vom Grandseigneur der Öcher-Platt-Dichter, Hein Engelhardt, der Markus Krings wegen seiner Fähigkeit würdigte, die Sprache der Heimat nicht nur sprechen zu können, sondern sie auch tiefgründig zu erfassen.

Dass es den designierten Träger des Thouet-Mundartpreises der Stadt Aachen schon immer auf die Bühne gezogen hat und dass dabei seine sprachlichen Talente stets im Vordergrund standen, belegte Laudator Karl Allgaier auf humorvolle Art, quasi wissenschaftlich. Er brachte es mit einem Augenzwinkern auf den Punkt: „Dr Markus es ömmer met de Mull dobeij.“ Allgaier stellte vor allem heraus, dass mit dem jungen Preisträger auch ein zuversichtliches Zeichen für die lebendige Heimatsprache gesetzt werde: „Deä steäht för os Zoukonf!“

Das schöne Wörtchen „dä!“
Nach der Preisverleihung durch Oberbürgermeister Marcel Philipp und den Vorsitzenden der Jury, Oliver Thouet, stand dann die zur Sternstunde des Öcher Platts reifende Dankesrede des Preisträgers. Markus Krings, Doktorand an der RWTH Aachen, stellte heraus, dass das Öcher Platt eine vollwertige und ernstzunehmende Sprache mit allen Ausdrucksmöglichkeiten sei. Er ging sogar noch einen Schritt weiter und wies auf die Emotionalität der Heimatsprache hin, die oft mit einem Wort mehr Gefühl und Klarheit vermitteln könne als die Hochsprache: Das schöne Öcher Wörtchen „dä!“, das etwas Endgültiges, Unumstößliches festhält, galt ihm als Beleg für diese These. Abschließend sang er dann – unterstützt von den „capella-a-capella“-Freunden die Hymne „Et jölde Hazz va Oche“.

Applaus, stehend. Am Ende war allen klar: Der neue Preisträger des traditionsreichen Thouet-Mundartpreises der Stadt Aachen heißt völlig zurecht Markus Krings. Dä!