Bildband zum 70-jährigen Bestehen des AKiKa

„Es war einmal…“ so fangen nicht nur Märchen an, sondern auch die Geschichte des Aachener Kinderkarnevals, denn unter duiesem Motto wurde 1951 der erste Märchenprinz proklamiert.

Der Arbeitsausschuss Aachener Kinderkarneval (AKiKa) wurde kurz zuvor 1950 gegründet. Zu seinem 70-jährigen Bestehen hat der AKiKa jetzt erstmals einen Bildband aufgelegt.
Auf 220 Seiten wird die Historie der Märchenprinzen von 1950 bis heute illustriert. Jeder der Nachwuchsnarrenherrscher wird auf drei Seiten präsentiert.

Das jeweilige Motto, Erinnerungen vom Prinzenspiel, der Inthronisierung und vom Kinderkostümzug stehen im Mittelpunkt. „In den vergangenen Jahrzehnten gab es mehr als 500 aktive Kinder im AKiKa, die die insgesamt 68 Märchenprinzen als Hofstaat, Garde und Tanzpaar begleitet haben. Tradition wird großgeschrieben beim AKiKa. Der Kinderkarneval ist das Fundament für den Forstbestand des Brauchtums in Aachen“, betonte AKiKa-Leiter Thomas Jägerberg. Er stellte das Werk jetzt mit dem 68. Märchenprinzen Leo I. Diefenthal vor.

Mit dabei war auch der älteste noch lebende Märchenprinz, Günther Haderecker, der 1952 die Öcher Kenger regierte. Sein Motto war „Rund um die Welt“ und im Vergleich zu den heutigen Märchenprinzen war Haderecker während seiner Regentschaft mit 14 Jahren schon deutlich älter. „Ich kann mich sehr gut an alles erinnern, es war eien tolle Zeit, die mich nachhaltig bereichert hat. Ich habe damals viel Selbstbewusstsein gewinnen können und das hat mir für meine berufliche Laufbahn viel genutzt“, erzählt der 81-jährige Haderecker, der das Couven Gymnasium besucht und im Hotel Quellenhof eine Kochlehre absolviert hat. 1957 hat er Aachen verlassen und ist nach Baden Baden gezogen. Dort leitete er 17 Jahre als Geschäftsführer mehr als erfolgreich das Schlosshotel „Bühlerhöhe“, eines der berühmtesten und führenden Hotels von Deutschland.

„Karneval ist in Aachen Familiensache und zieht sich zum Teil über mehrere Geerationen durch, wie bei der Familie Diefenthal, die den Öcher Fastelovvend quasi im Blut hat. „Leos Großmutter Steffi Diefenthal war bis 2009 Betreuerin im AKiKa und ist noch heute Mitglied im Förderverein FöKiKa. Ihre Tochter, Leos Tante Petra, war Tanzoffizier in der Garde des Märchenprinzen und Leos Ur-Großvater Matthias „Mattschö“ Stevens war jahrzehntelang der Mann für die Orden der Märchenprinzen des Aachener Kinderkarnevals. Und das Design der Orden sowie der Wagen des Märchenprinzen ist bis heute Familiensache. Leos Vater und Mattschö Stevens Enkel, Guido Diefenthal, ist nämlich Geschäftsführer von Orden Exklusiv. „Dass er als Guido I. 1987 auch schon Märchenprinz war und somit vom Vater zum Prinzenbruder wird, macht die erbliche Vorbelastung in Sachen Aachener Kinderkarneval dann komplett. Und Leo selbst war in den vergangenen Jahren als Page, Jäger, Schängche, Noppeney und zuletzt als Mandele Leo Teil des bunten Hofstaats des Märchenprinzen“, betonte Jägerberg begeistert.

Guido Diefenthal, Märchenprinz vor 3×11 Jahren, hat in den vergangenen zehn Monaten mehr als 1000 Fotos gesammelt, eingescannt und bearbeitet und die gestalterische Arbeit an dem Bildband übernommen. Das Werk ist eine Zeitreise durch den Aachener Kinderkarneval und ein Stück Stadtgeschichte. Eine Liste aller jemals im Aachener Kinderkarneval aktiven Kinder macht das Buch komplett. „Viele persönliche Fotoalben wurden mir zur Verfügung gestellt. Ein ehemaliger Märchenprinz, Michael I. Wiertz von 1968, lebt mittlerweile in New York und übermittelte mir seine Fotos über den großen Teich“, erzählt Guido Diefenthal, der durch sein ehrenamtliches Engagement den Bildband möglich machte. Die Druckkosten wurden über die Crowdfunding-Plattform für die Region Aachen www.spendierbütt.de finanziert.

Das Buch ist zum Preis von 19 Euro in der Hauptgeschäftsstelle der Aachener Bank an der Theaterstraße 5 sowie beim AKiKa-Team und beim AKiKa-Kinderfest am Mittwoch, 19. Februar, ab 15.30 Uhr im Eurogress Aachen zu erwerben.