„Welcome to the Festival!“ lautet das Motto des CHIO Aachen 2022, der in diesem Jahr mehr denn je im Zeichen der Jugend steht. Und mit einer jugendlich anmutenden Eröffnungsfeier wurde das Reitturnier auch eröffnet. Rund 200 Pferde und 500 Mitwirkende, dazu Akrobaten und Olympiasieger bildeten den Rahmen.

Gleich zu Beginn präsentierten die Kölner Höhner ihre eigens für das Aachener Reitturnier komponierte, emotionale Hymne „In diesem Moment“. Und spätestens als die Musiker das erste Mal den Refrain schmetterten und passend dazu unvergessliche Höhepunkte des CHIO Aachen über die großen Leinwände flimmerten, bedeutete das Gänsehautfeeling für die 37.500 Zuschauer im Aachener Hauptstadion. Ein Auftakt nach Maß, dem ein buntes Spektakel mit mehr als 200 Pferden und 500 Mitwirkenden folgte, die den 90-minütigen offiziellen Auftakt des Weltfests des Pferdesports zu einem stimmungsvollen Abend machten.

Eine große Überraschung und eine organisatorische Meisterleistung gab es im Vorfeld: Am Mittag wurden die Veranstalter die Nachricht, das Sänger Wincent Weiss und auch Teile seiner Crew corona-positiv sind. Mit Hochdruck wurde an einem Ersatz gearbeitet. Und Max Giesinger, der erst eine Stunde vor seinem Auftritt aus Berlin in Merzbrück eingeflogen worden war, war mehr als nur ein Ersatz. Der deutsche Chartstürmer brachte das Hauptstadion zum Toben. Vier Hits gab er zum Besten, den Anfang machte „Auf das, was da noch kommt.

Junge Nachwuchsreiter aller Disziplinen, die Kleinsten kamen mit Steckenpferden in das weite Rund, dazu die Teilnehmer der FEI Youth Equestrian Games, die in diesen Tagen erstmals in der Soers ausgerichtet werden. 30 Talente aus 30 Nationen, begleitet von Fahnenkindern, dazu Pferde, eingehüllt in die jeweiligen Landesfarben – mehr brauchte es nicht für den weltbekannten Willkommensapplaus des Aachener Publikums. Und spätestens als mit Diana Borovik eine junge Dressurreiterin aus der Ukraine den CHIO Aachen und die FEI Youth Equestrian Games für eröffnet erklärte, hatten die Zuschauer ein zweites Mal Gänsehaut.

Olympiasiegerin Julia Krajewski und Aachen-Rekordsiegerin Ingrid Klimke traten in einem außergewöhnlichen Rennen gegen zwei „PARKOUR“-Läufer der „FlyGuys“ an, die zuvor schon in voller Besetzung zu fetzigen Rhythmen durch die Aachener Luft gewirbelt waren. Selbe Distanz, selber Parcours – einmal mit, einmal ohne Pferd. Ein Wettlauf, der die Menge zum Toben brachte und den die beiden Vielseitigkeit-Stars knapp verloren. Das aber tat der Stimmung keinen Abbruch. Mit Isabell Werth kam dann gleich die nächste Olympiasiegerin ins Hauptstadion – und schenkte den Zuschauern gemeinsam mit ihrem „Herzenspferd“ Bella Rose Gänsehautmoment Nummer 3. Für die 18-jährige Stute, die am Freitag in einer eigens für sie inszenierten Gala im Deutsche Bank Stadion aus dem Sport verabschiedet wird, war es die letzte Runde im großen Rund des Hauptstadions. Und die genoss die 18-jährige Stute bei Standing Ovation, genau in dem Moment als die Sonne langsam hinter den charakteristischen Bögen der NetAachen-Tribüne versank. Ein emotionaler Moment, auf den auch Max Giesinger Bella Rose „Alles Gute für den Ruhestand“ mit auf den Weg schickte. Zum krönenden Abschied gab der 33-Jährige „80 Millionen“ zum Besten. 37.500 Menschen tanzten und feierten und ein buntes Feuerwerk erhellte den Aachener Nachthimmel.

David Garrett bei Media Night

Im Anschluss an die Eröffnungsfeier tumelte sich die Prominenz auf dem Roten Teppich der Media Night. Es ist die Party des Pferdesports, die traditionell am Dienstagabend mit Co-Gastgeber Hermann Bühlbecker, dem Alleinhaber der „Aachener Printen- und Schokoladenfabrik Henry Lambertz“, stattfindet.

Star-Geiger David Garrett kam als einer der letzten. Entspannt schlenderte er dem „Champions´ Circle“ entgegen und nahm sich viel Zeit für Fotos und Gespräche. Er plauderte mit den Journalisten, ehe er herzlich von Hermann Bühlbecker und Stefanie Peters, der Präsidentin des Aachen-Laurensberger Rennvereins, begrüßt wurde. Dressurreiterin Lisa Müller, die beim CHIO Aachen 2022 zum ersten Mal als Teilnehmerin am Start ist, hatte ihren Mann, den Fußballer Thomas mitgebracht und Ex-Schwimmerin Franziska van Almsick, freute sich riesig, wieder in Aachen zu sein: „Ich war viel zu lange nicht hier!“ Auch die Aachener Bestsellerautorin Ildikó von Kürthy feierte bis spät in die Nacht im „Champions´ Circle“.

Fotos © TOP AACHEN