Die für den 13. Mai geplante Verleihung des Internationalen Karlspreises in Aachen an den rumänischen Präsidenten Klaus Iohannis wird verschoben.

„Der Festakt und das Rahmenprogramm sollen nach Möglichkeit in den September oder Oktober verschoben werden“, erklärte der Karlspreis-Sprecher Dr. Jürgen Linden. Der Karlspreis zu Aachen solle ein Bürgerfest für Europa sein, mit möglichst vielen Begegnungen von Menschen, so Linden. Und die Chance darauf sei durch Impfungen oder andere Maßnahmen später im Jahr höher. Jetzt müsse ein neuer Termin gefunden werden, an dem alle Beteiligten und geladenen Gäste Zeit haben.

„Wir führen dafür viele Telefonate mit dem rumänischen Präsidentenpalast, der EU und dem Auswärtigen Amt. Zudem planen wir mehrgleisig – von einer traditionellen Veranstaltung mit vollem Haus bis hin zu einer Hybrid-Veranstaltung mit einer Übertragung per Live-Stream im Internet“, erklärte Linden. Am 25. März entscheidet das Karlspreis-Direktorium über den neuen Termin.

Mehr als 70 Jahre Karlspreis

„Der Karlspreis ist seit sieben Jahrzehnten eine europäische Erfolgsgeschichte. Er ist nicht nur ein Spiegel der Entwicklung Europas, sondern ist inzwischen selbst ein Stück europäischer Geschichte geworden“, hatte Dr. Jürgen Linden, der Vorsitzende des Karlspreisdirektoriums, im vergangenen Jahr betont. Darauf dürfe man ruhig stolz sein, denn der Karlspreis sei für die Stadt Aachen viel mehr als ein Standortfaktor.

Klaus Iohannis wird der 62. Träger des Internationalen Karlspreises zu Aachen sein. Im Jahr 2018 wurde der französische Staatspräsident Emmanuel Macron und im Jahr 2019 der Generalsekretär der Vereinten Nationen, António Guterres, mit dem Preis ausgezeichnet.

Der Internationale Karlspreis zu Aachen gilt als einer der bedeutendsten europäischen Preise. Er wird seit 1950 traditionell am Christi-Himmelfahrtstag im Krönungssaal des Aachener Rathauses an Personen und Institutionen verliehen, die sich um die Einigung Europas verdient gemacht haben. Zu den früheren Preisträgern gehörten unter anderem Konrad Adenauer (1954), die Europäische Kommission (1969), der spanische König Juan Carlos I. (1982), Francois Mitterand und Helmut Kohl (1988), Václav Havel (1991), Königin Beatrix der Niederlande (1996), der amerikanische Präsident Bill Clinton (2000), der luxemburgische Premierminister Jean-Claude Juncker (2006), Bundeskanzlerin Angela Merkel (2008), Jean-Claude Trichet (2011) oder Martin Schulz (2015), damals Präsident des Europäischen Parlaments. 2016 ging der Karlspreis an Papst Franziskus, im Jahr 2017 folgte der britische Gegenwartshistoriker Timothy Garton Ash. Im März 2004 erhielt Papst Johannes Paul II. einen außerordentlichen Karlspreis, der in Rom verliehen wurde.

Verliehen wird neben einer Urkunde auch eine Medaille, die auf der Vorderseite das älteste Aachener Stadtsiegel aus dem 12. Jahrhundert mit thronendem Karl dem Großen und auf der Rückseite eine Inschrift für den jeweiligen Preisträger zeigt.

Foto © TOP AACHEN