Ausstellung im Centre Charlemagne geht noch bis 8. März 2020

Am 21. Oktober 1944 kapitulierten die letzten deutschen Truppen in Aachen vor der 1. US-Infanteriedivision. Damit endete für die Stadt der Zweite Weltkrieg. In den folgenden Monaten begann man mit der Trümmerbeseitigung und mit Franz Oppenhoff wurde der erste Oberbürgermeister der Nachkriegszeit eingesetzt. Gleichzeitig wurde im Rest Deutschlands der Krieg fortgeführt. Diese Phase der Gleichzeitigkeit, die nach 199 Tagen mit der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht am 8. Mai 1945 endete, steht im Mittelpunkt der neuen Ausstellung im Centre Charlemagne.

Den Auftakt der Ausstellung bildet ein kurzer Abriss der Vorgeschichte. Es wird deutlich, wie der Nationalsozialismus das öffentliche Leben in Aachen zunehmend beherrschte. Die Remilitarisierung des Rheinlands und der Bau des Westwalls zeigten schon den Weg in den Krieg, der mit dem deutschen Angriff auf Frankreich und die Benelux-Länder auch in Aachen ankam. Den Kriegsbeginn in Aachen markierten auch die ersten Luftangriffe im Mai 1940. Bombenalarm und das Leben in Kellern und Bunkern wurden zur bestimmenden Erfahrung der folgenden Jahre. Als amerikanische Truppen am 12. September 1944 die deutsche Grenze überschritten, erlebten die Aachener die Evakuierung der Stadt und es begann die „Schlacht um Aachen“, die sechs Wochen später mit der Kapitulation der deutschen Truppen endete.

Außerhalb Aachens ging der Krieg weiter. Die Region erlebte die verlustreichen Schlachten der Ardennenoffensive und im Hürtgenwald und die verheerenden Luftangriffe auf Düren, Jülich und Heinsberg. Während das NS-System im übrigen Deutschland weiter bestand und funktionierte, erprobten die Amerikaner ihre Besatzungspolitik – Aachen wurde zum „Demokratielabor“. Im Resümee beleuchtet die Ausstellung den beginnenden Wiederaufbau in der Stadt und gibt einen Ausblick auf eine neue, europäische Ausrichtung Aachens bis hin zur ersten Karlspreisverleihung, aber auch auf die schleppende Aufarbeitung der NS-Diktatur. Innerhalb der chronologischen Ereignisse widmet sich die Ausstellung Themen wie der Rationierung von Konsumgütern, dem Leben in den Luftschutzbunkern und der Trümmerbeseitigung. Ein eigener Ausstellungsbereich stellt persönliche Geschichten der Aachenerinnen und Aachener in den Fokus.

Kuratiert von: Anke Asfur und Lars Neugebauer

Öffentliche Führungen / Wechselausstellung

Samstags 01.02. / 08.02. / 15.02. / 29.02.2020 jeweils um 15 Uhr
Sonntags 02.02. / 09.02. / 16.02.2020 jeweils um 15 Uhr
Museumseintritt zzgl. Führung 2,00 Euro
Treffpunkt Museumskasse

Vortrag Aachen im Sucher 1939 – 1950. Fotografieren in schweren Zeiten Donnerstag, 06. Februar 2020 18.00 Uhr Auditorium Centre Charlemagne Vortrag von Ludwina Forst Stadtrundgang

Neubeginn des bürgerlichen Lebens – Zerstörungen und Wiederaufbau in Aachen Samstag, 08. Februar 2020 14 Uhr, ab Markt (Karlsbrunnen), ca. 1,5 Stunden
Anmeldung zwingend erforderlich bis zum 03.02.2020 beim Museumsdienst Aachen unter museumsdienst@mail.aachen.de oder 0241/432-4998 Veranstaltung in Kooperation mit der Volkshochschule Aachen
Stadtrundgang

Aktionstag „Herzlich willkommen im Demokratielabor“
Sonntag, 09. Februar, 10 – 17 Uhr, im Centre Charlemagne
Das Programm entnehmen Sie bitte der aktuellen Berichterstattung oderder Webseite des Centre Charlemagne

Vortrag „Das Kriegsende 1944 in Aachen – Ereignisse und Rezeption“
Donnerstag, 13. Februar 2020 18 Uhr
im Auditorium des Centre Charlemagne Vortrag von Dr. René Rohrkamp und Dr. Peter Quadflieg

Stadtrundgang
Wege gegen das Vergessen
Sonntag, 16. Februar 2020 14 Uhr, ab Markt (Rathaus),
ca. 1,5 Stunden
Anmeldung zwingend erforderlich bis zum 11.02.2020 beim Museumsdienst Aachen unter museumsdienst@mail.aachen.de oder +49 241/432-4998
Veranstaltung in Kooperation mit der Volkshochschule Aachen Stadtrundgang

Exkursion Stationen der Ardennenoffensive – Gedenkorte und Bastogne War Museum Busexkursion nach Bastogne, mit Zwischenstopps in Baugnez und Wereth
(Orte von NS-Verbrechen zu Beginn der Ardennenoffensive), Audioguide-Führung im Bastogne War Museum und Zwischenstopp am deutschen Soldatenfriedhof in Recogne.
Samstag, 29. Februar 2020 7.30 – 20 Uhr, Start und Rückkehr in Aachen
Kosten: 65 Euro.
Enthält: Fahrt mit dem Reisebus, alle Eintritts- und Führungsentgelte, Mittagessen
Anmeldung zwingend erforderlich bis zum 13.02.2020 beim Museumsdienst Aachen unter museumsdienst@mail.aachen.de oder 0241/432-4998

Zur Ausstellung erscheint ein Begleitband unter dem Titel „Der Krieg ist aus. Politik, Alltag und Medien in Aachen“. Dieser ist zum Preis von 24,90 Euro im Museumsshop erhältlich. ISBN: 978-3-00-063904-3

Flankierende Ausstellungen:

„Wir Nachkriegskinder – Alltag zwischen Not und Nierentisch“
bis 29. März 2020
Couven Museum

„Der Krieg ist aus! – Die Entstehung der Aachener Nachrichten und der Wiederaufbau“
16.11.2019 – 01.03.2020
Internationales Zeitungsmuseum Aachen