In Corona-Zeiten kommt die Kunstpause aus dem Suermondt-Ludwig-Museum Aachen digital nach Hause. Auch im Februar 2021 wird jeweils dienstags um 13 Uhr ein Video online gestellt, in dem Kurator*innen kurz und knapp erstaunliche Werke erklären. Viel Spaß beim Zuschauen und Zuhören @suermondtludwig auf Facebook und Instagram!

DI, 02.02., 13 UHR @SUERMONDTLUDWIG

Winterlandschaft mit Schlittschuhläufern

Anton Mirou (Antwerpen 1578 – 1621/27 Frankenthal)

Fast 300 Jahre lang, von ca. 1550 bis 1850, herrschte in Europa eine ‚Kleine Eiszeit‘. Viele Kanäle, Grachten, Flüsse und Seen waren zugefroren. Den Menschen hingegen boten diese begehbaren Weiten eine faszinierende Erlebnislandschaft. Auf dem Eis verschmolzen wortwörtlich alle gesellschaftlichen Schichten: Edelleute, Bürger und Bauern vergnügten sich gleichermaßen auf den gefrorenen Flächen und probierten sich in diversen Aktivitäten, sei es Schlittschuhlaufen, Eisangeln oder „Kolfen“, eine Frühform des heutigen Golfspiels. Aber Obacht: hinter fast jedem Bild verbirgt sich auch ein versteckter Hinweis auf den Übermut des Menschen, ganz nach dem Sprichwort „Hochmut kommt vor dem Fall“!

Mit Sarvenaz Ayooghi

DI, 09.02., 13 UHR @SUERMONDTLUDWIG

Campagna-Landschaft bei aufziehendem Gewitter

Johann Wilhelm Schirmer (Jülich 1807 – 1863 Karlsruhe)

Johann Wilhelm Schirmer wird 1839 zum Professor für Landschaftsmalerei an der Königlich Preußischen Kunstakademie Düsseldorf berufen – dem ersten Professor für Landschaftsmalerei überhaupt. Zur Vorbereitung auf seiner Stelle geht er auf Reisen und versucht auf wissenschaftlicher Basis festzulegen, welcher Zutaten eine perfekte Landschaft bedarf.

Welche Rolle spielen Bäume? Täler? Berge oder antike Ruinen? Durch seine Lehrtätigkeit und seine eigenen Studien und Werke prägt Schirmer die folgenden Künstlergenerationen und wird ein wichtiger Multiplikator für die Entwicklung der deutschen Landschaftsmalerei.

Mit Wibke Birth

DI, 16.02., 13 UHR @SUERMONDTLUDWIG

Porträt von Admiral Michiel Adriaensz. de Ruyter

Kopie nach Ferdinand Bol (Dordrecht 1616 – 1680 Amsterdam)

Seefahrer und Nationalheld: Admiral Michiel de Ruyter (1607-1676) gehört zu den wenigen Gestalten der niederländischen Geschichte, dessen Namen die Kinder bis heute noch kennen. Bereits mit elf Jahren fährt er zu See und kann sich mit kommerziellen Fahrten kaum 24-jährig als wohlhabenden jungen Mann bezeichnen. An seine Leistungen sollte mit sechs Staatsporträts für die sechs Ämter der niederländischen Admiralität erinnert werden. Den Auftrag dazu erhielt Ferdinand Bol, ein Schüler Rembrandts, der alle Porträts in leicht abgewandelter Form erstellte. Von einem dieser Gemälde fertigte ein unbekannter Maler die Aachener Version an.

Mit Sarvenaz Ayooghi

DI, 23.02., 13 UHR @SUERMONDTLUDWIG

Krönung Mariens

Werkstatt von Theodoor van Thulden (’s-Hertogenbosch 1606 – 1669)

Die Krönung Mariens durch Christus, Gottvater und den Heiligen Geist ist ein beliebtes Bildthema der Gegenreformation. Auch der „himmelnde Blick“ Mariens ist ein typisches Merkmal gegenreformatorischer Bildpropaganda. Durch die sich in der himmlischen Zone tummelnden Putten wird eine große Dynamik erreicht, die auch durch die Bewegtheit der Hauptakteure unterstrichen wird. Diese Bewegung im Bild zielt darauf ab, eine emotionale Bewegtheit in Betrachter und Betrachterin hervorzurufen. Der Maler Theodor van Thulden gehört stilistisch in den Umkreis des Peter Paul Rubens.

Mit Dagmar Preising

Das Suermondt-Ludwig-Museum ist der „Salon“ der Aachener. In einem prachtvollen Stadtpalais aus dem 19. Jahrhundert sind kostbare Sammlungen untergebracht. Herausragend ist die mittelalterliche Skulpturensammlung, eine der bedeutendsten in Deutschland. Auch holländische Meister der Barockzeit sind hier exzellent vertreten. Dazu gibt es eine kleine, feine Sammlung von Gemälden des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, ein Kupferstichkabinett und eine riesige Kollektion kunsthandwerklicher Stücke.

Informationen unter www.suermondt-ludwig-museum.de.

Foto © TOP AACHEN